Festakt zum 125. Geburtstag des TV Tiefenbronn in der Gemmingenhalle
Tiefenbronn. Die geschmückte Gemmingenhalle in Tiefenbronn war rappelvoll, als Marion Fröhlich, Vorstand Turnen und Gymnastik, und Oliver Schätz, Vorstand Finanzen, das Festbankett zu 125 Jahren Turnverein Tiefenbronn eröffneten. Und es sollte ein stimmungsvoller Abend werden mit viel Sport, Musik, Humor und einem emotionalen Rückblick auf eine lange Vereinshistorie.
Das Jugendorchester der Musikvereine Heimsheim, Mühlhausen und Tiefenbronn gab unter der Leitung von Matthias Hefner zu Ehren des Turnvereins ein kleines Konzert mit vielen Klassikern der Rock- und Popgeschichte zum Besten. Ein musikalisches Ständchen brachten auch die Gäste von der TSG Niefern. Frank Spottek, Schirmherr und Bürgermeister der Gemeinde Tiefenbronn, lobte die Arbeit des TVT und bedankte sich ausdrücklich bei den Ehrenamtlichen, „die sich mit ihrer Arbeit für das örtliche Zusammenleben und die Gemeinschaft einsetzen.“ Der TVT sei ein zweites Zuhause, „eben eine Turnerfamilie“.
Dass der Verein wie eine Familie sei, dass man sich gegenseitig helfe und immer viel Spaß habe und das nicht nur auf den legendären Bergtouren, hörte man an diesem Abend noch häufiger. Petra Fimmler berichtete humorvolle Anekdoten aus der Vereinsgeschichte. Für einen emotionalen Rückblick sorgte Ute Schätz, die Festwartin des TVT, mit einer liebevoll aufbereiteten Bildershow.
Lob für die Vereinsarbeit gab es auch von Ehrengästen wie FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke, der für die politischen Vertreter sprach. Vereine trügen maßgeblich zur Integration von Jugendlichen in die Gesellschaft bei, so Rülke. Landratstellvertreter Jürgen Kurz sprach darüber, wie wichtig Vereine in Zeiten demografischen Wandels und eines großen, kommerziellen Sportangebots immer noch seien. Auch Jörg Wontorra, Vizepräsident des Badischer Turnerbunds, würdigte die Solidararbeit von Vereinen ohne soziale Unterschiede.
„Jeder Euro, den eine Kommune für einen Sportverein ausgibt, ist keine Subvention, sondern eine Investition in die Zukunft“, konstatierte auch Gudrun Augenstein, Vorsitzende des Sportkreises Pforzheim-Enzkreis. Walter Maier, Vertreter der örtlichen Vereine, beklagte, dass die digitale Welt Kindern die Zeit für Bewegung abknappse. Er rief dazu auf, öfter mal im Verein vorbeizuschauen.
Wolfgang Schick, Vorsitzender des Turngaus Pforzheim-Enz, kritisierte den Reformstau in der Sportpolitik und den zunehmenden Schwund Ehrenamtlicher. Der TVT jedoch sei gut gerüstet, um auch in Zukunft seine Arbeit gut zu leisten. Und wie gut diese Arbeit sportlich aussieht, zeigte sich unter anderem beim eindrucksvollen Showtanz der Ü18-Turngruppe oder bei der großartigen „Disney“-Showaufführung der Fördergruppe Mädchen des TV Tiefenbronn. „Wir sind ein großer Mehrspartenverein, der gut funktioniert“, resümierte Uwe Steiner, Vorstand Leichtathletik und Spiele, zufrieden.