Tiefenbronn
Tiefenbronn -  01.10.2025
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Forsteinrichtung, Förderprogramme, Alt- und Totholzkonzept: Tiefenbronn schaut in die Zukunft seines Waldes

Tiefenbronn. Der Tiefenbronner Gemeindewald ist mehr als nur ein grünes Naherholungsgebiet: Er ist Lebensraum, Wirtschaftsfaktor, Klimaschützer und Ort der Begegnung. All diese Facetten standen im Mittelpunkt einer Waldbegehung, zu der Gemeinderat, Verwaltung, Forstexperten und interessierte Bürgerinnen und Bürger aufbrachen.

Lisa Thomas vom Regierungspräsidium Freiburg, Referat Forsteinrichtungen (links), informiert die Teilnehmer. Kost
Lisa Thomas vom Regierungspräsidium Freiburg, Referat Forsteinrichtungen (links), informiert die Teilnehmer. Kost Foto: Georg Kost

Am Treffpunkt beim Friedhof begrüßten Bürgermeisterstellvertreter Stefan Kunle, und Team die Teilnehmenden. Fachliche Expertise lieferten Andreas Roth, Leiter des Forstamtes Enzkreis, Revierförster Simon Häuber und Lisa Thomas vom Regierungspräsidium Freiburg, Referat Forsteinrichtungen.

Kernstück der rund vier Kilometer langen Begehung war die neue Forsteinrichtung – ein strategisches Planungsinstrument, das festlegt, wie der Gemeindewald in den nächsten zehn Jahren bewirtschaftet, gepflegt und geschützt wird. Besonderes Augenmerk gilt dem Schutz von Alt- und Totholzbeständen, die für Artenvielfalt und ökologische Stabilität unverzichtbar sind.

Andreas Roth hob hervor, wie wichtig die Waldbegehung als Austauschplattform sei. Gleichzeitig machte er auf anstehende Eingriffe aufmerksam: Entlang der Würmtalstraße werde es im kommenden Jahr zu Verkehrseinschränkungen durch Holzeinschläge kommen.

Wie der Wald klimaresilient gestaltet werden kann, zeigte Revierförster Simon Häuber: Mit der Förderung klimastabiler Laubbäume, dem Aufbau vielfältiger Mischbestände und einer Absenkung des Bestandsalters soll der Wald widerstandsfähiger gegenüber Hitze, Trockenheit und Schädlingen werden. Unterstützung bieten hierbei Förderprogramme des Landes, die den Gemeinden helfen, ihre Waldflächen ökologisch und zugleich wirtschaftlich nachhaltig zu bewirtschaften.

Ein zentrales Thema war zudem das neu eingeführte Alt- und Totholzkonzept. Forstexperten machten deutlich, dass abgestorbene Bäume und ältere Bestände kein Zeichen von Vernachlässigung, sondern eine wichtige Grundlage für Biodiversität sind.

Am Ende wurde klar: Die Gemeinde Tiefenbronn gestaltet ihren Wald nicht nur für die Gegenwart, sondern mit Blick auf die Zukunft. Die Mischung aus ökologischen Maßnahmen, wirtschaftlicher Planung und der Stärkung des Erholungswertes soll sicherstellen, dass der Gemeindewald auch für kommende Generationen ein wertvolles Stück Natur bleibt – lebendig, vielfältig und nachhaltig.