Little Sisters of St. Francis: Orden eröffnet in Tiefenbronn sein erstes Kloster in Europa
Tiefenbronn. „Es ist nicht nur für die Menschen der katholischen Kirchengemeinde Biet, sondern weit darüber hinaus ein großes Geschenk, dass die Ordensgemeinschaft der Little Sisters of St. Francis eine Niederlassung mit drei Ordensschwestern in Tiefenbronn eröffnen“, betont Pfarrer Edgar Wunsch.

Am Samstag, 24. Mai, ist es so weit, dann wird der Konvent der Franziskanerinnen als erste Klosterniederlassung der Little Sisters of St. Francis in Europa in Tiefenbronn offiziell eröffnet. Start ist um 15 Uhr in der Gemmingenstraße 11 mit einer Präsentation über die Aufgaben und das Charisma des Ordens. Einspielungen gibt es über den Besuch in Uganda bei Imbiss, Kaffee und Kuchen. Ab 17 Uhr wird Eucharistie mit Domkapitular Peter Kohl aus Freiburg, Bischofsvikar für Gemeinschaften und Personen des geweihten Lebens gefeiert, der die Eröffnung des Konvents vornehmen und bestätigen wird. Ab 18.30 Uhr steigt dann im Haus Sankt Martin (neben der Kirche) eine Party. Denn die erste Niederlassung der Little Sisters of St. Francis“ in Europa bietet Grund zur Freude. Auch die Generaloberin der Ordensgemeinschaft Schwester Rita Christie Nakitende wird zusammen mit Schwester Josephine Nanyama aus Uganda sowie Schwester Bridget Kokiambo aus Tansania anreisen. Denn die Ordensniederlassung in Tiefenbronn ist etwas ganz Besonderes.
Für Pfarrer Wunsch grenzt sie an „ein mittleres Wunder“. „In Deutschland leiden die Ordensgemeinschaften an Nachwuchsmangel, und hier gibt es eine Neugründung eines Konvents“, freut sich der Geistliche. Niederlassungen der Ordensgemeinschaft existieren bereits in afrikanischen Ländern, darunter Uganda, Tansania und Kenia. Und auch in Amerika sind die kleinen Schwestern des Heiligen Sankt Franziskus bereits beheimatet. Nun auch Europa, in Tiefenbronn. Über einen Pfarrerkollegen kam Edgar Wunsch bereits in seiner alten Pfarrei der Gedanke, Niederlassungen in seine damalige Gemeinde zu holen. Wunsch berichtet von vier Neugründungen und verweist auf die Sankt Anna Schwestern aus Indien, die jedoch keine Kapazitäten mehr gehabt hätten. Es sei eine glückliche Fügung gewesen, dass die Little Sisters of St. Francis zeitgleich nach Möglichkeiten in Europa gesucht hätten.
Unterstützung bekam der Seelsorger durch das Ordinariat, das die Schwestern auch in Sachen Lebenshaltung, Krankenversicherung, Führerschein und Sprachkurs fördert. So werden bei der offiziellen Eröffnung auch Martin Schmidt und Sabine Rhein vom Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg dabei sein. „Sie haben durch ihren unermüdlichen Einsatz wesentlich dazu beigetragen, dass die Little Sisters of St. Francis ihre erste europäische Niederlassung in der Diözese Freiburg eröffnen können“, betont Wunsch.
Später, so der Plan, werden die Ordensschwestern, die alle Krankenschwestern sind, in der mobilen Pflege bei der Caritas arbeiten. „Ziel ist die finanzielle Unabhängigkeit des Konvents“, sagt der Pfarrer. Der Seelsorger und seine Kirchengemeinde sind von den Schwestern, ihrer lebensfrohen, offenen und herzlichen Art gleichermaßen begeistert. Schwester Rosemary (58) und Schwester Mary Florence (56) stammen aus Uganda und Schwester Agnes (55) aus Tansania. Sie leben bereits seit September vergangenen Jahres in Tiefenbronn und haben im Winter das erste Mal über Schnee gestaunt und so manches Event und Gottesdienste durch Trommelmusik bereichert.