Nach Automatensprengung in Wiernsheim: Schock bei Anwohnern sitzt tief
Wiernsheim. Ein lauter Knall hat die Wiernsheimer in der Nacht auf Samstag gegen zwei Uhr aus dem Schlaf gerissen. Drei Männer haben einen Geldautomaten der Sparkasse gesprengt und das hat seine Spuren hinterlassen. PZ-news war am Montag am Tatort und hat mit einem Anwohner gesprochen, dem sogar Fenster durch die Explosion zu Bruch gingen.
Nicht nur die Sparkasse hat die Explosion von Samstagnacht erschüttert. PZ-news trifft einen Mann, der direkt über der Bank wohnt. „Kurz nach 2 Uhr gab’s so komische Metallgeräusche“, erzählt ein Anwohner, der in einer der Wohnungen über der Sparkasse lebt:
„Und dann gab es einen ganz dumpfen Schlag. Mein Couchtisch ist hochgesprungen und hat sich wieder abgesetzt, und dann ist auch schon die Fensterscheibe eingekracht.“
Die ganze Vorderfront sei kaputt. Alles, was lose war, fiel um. „Ich bin aufgesprungen und hab gedacht, meinem Bruder nebenan ist etwas passiert. Zuerst dachte ich, es gab eine Gasexplosion bei dem Dönerladen unten. Dann hat mein Bruder angerufen und gesagt, dass die Bank überfallen wurde.“
Schaulustige kommen auch am Montag noch zur Sparkasse
Teile der Fassade fliegen bei der Explosion am Samstag über den Parkplatz und die Straße, prallen auf Hauswände und parkende Autos. Viele Menschen kommen auch am Montag noch immer wieder zur Sparkasse, um sich den Schaden anzuschauen. „Das ist ja echt unglaublich, was dort passiert ist“, sagt eine. „Ein Unding“, meint ein anderer.
Besonders bei dem von der Explosion direkt betroffenen Anwohner sitzt der Schock tief, sagt er.
„Jetzt ein paar Tage später ist das nicht mehr so witzig. Hätten die Leute ein bisschen mehr Sprengstoff benutzt, dann wäre ich vielleicht gestorben.“
Er ist froh, dass niemand aus dem Haus größer verletzt wurde.
Die Sparkasse bedauert, dass durch die Geldautomatensprengung Ordnungskräfte und Unbeteiligte zu Schaden gekommen sind. Trotz „diverser Sicherheitsvorkehrungen durch Banken und Sparkassen“ käme es leider in letzter Zeit zu immer mehr Geldautomatenaufbruchsversuchen.
Container als Übergangslösung?
Die Bank sagt auf PZ-Anfrage, man prüfe, ob es einen Container als übergangsweise Anlaufstelle geben wird. Die Mitarbeiter arbeiten derzeit verteilt in umliegenden Filialen, so die Sparkasse. Sie seien zudem dabei, den „voraussichtlich anstehenden Umzug“ vorzubereiten. Den Kunden wird geraten, so lange auf die Geschäftsstellen in Wimsheim, Wurmberg, Mönsheim und Öschelbronn auszuweichen. Ab diesem Dienstag könnten Kunden zudem kostenlos bei der Volksbank Geld abheben. Der Wiernsheimer Briefkasten funktioniere weiter.