Windkraft in Wimsheim: „Für uns hat sich nichts geändert“
Wimsheim. Die erste Sitzung des Wimsheimer Gemeinderats nach der Sommerpause am Dienstagabend hatte gleich zwei thematische Schwerpunkte. Nicht nur, dass der Gemeinderat formell nun den Termin für die kommende Bürgermeisterwahl 2026 festgelegt hat und Bürgermeister Mario Weisbrich bei der kommenden Bürgermeisterwahl am 22. März wieder antritt. Auch das Thema Windkraft ist für die Gemeinde ein wichtiges.

Genauer gesagt ging es in der Sitzung am Dienstagabend um eine erneute Beteiligung der Gemeinde zum Entwurf des entsprechenden Teilregionalplans. Um den Entschluss vorwegzunehmen: Der Gemeinderat ist dem Vorschlag der Verwaltung einstimmig gefolgt, dass seitens der Kommune keine weitere Stellungnahme erfolgt. Der Grund dafür: „Für uns hat sich im Wesentlichen nichts verändert“, sagte Bürgermeister Mario Weisbrich.
Doch worum geht es genau? Im Grunde um das Vorranggebiet WE15 – hierbei handelt es sich um das Gebiet westlich der A8, das Wimsheim mit einer Teilfläche tangiert. „Wir haben uns schon damit befasst, 2024 bei der ersten Einrichtung“, so Weisbrich zu Beginn des Tagesordnungspunktes.
Was sich aber verändert hat, ist die Fläche des kompletten Vorranggebietes: Von ursprünglich 612 Hektar ist diese nun auf 196 Hektar zusammengeschrumpft. Die herausgenommene Fläche ist zwar grundsätzlich auf Wimsheimer Gemarkung, betrifft jedoch nicht den Gemeindewald, sondern den Wald, für den Forst BW zuständig ist. Vom Gemeindewald befinden sich nach Angaben von Weisbrich rund 75 bis 77 Hektar im Vorranggebiet. Weshalb ein Teil des Staatsforsts betroffen ist, liegt an der Lagerstätte „Käfersteige“. Das dortige Flussspat-Vorkommen, eines der größten in Europa, spiele eine wichtige Rolle bei der Rohstoffsicherung, so Weisbrich. Die Deutsche Flussspat GmbH plane, die Lagerstätte „Käfersteige“ wieder in Betrieb zu nehmen. Flussspat wird unter anderem auch bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien, wie sie in Elektro-Autos Verwendung finden, gebraucht.
Der Bürgermeister fragte am Ende des Tagesordnungspunktes, ob es sinnvoll sei, eine Fläche herauszunehmen, wenn ein Bergwerk erst in den nächsten 25 bis 50 Jahren exploriert werde und setzte dies mit der Laufzeit einer Windkraftanlage in Relation. Auch in der Frageviertelstunde am Ende der Gemeinderatssitzung wurde das Thema wieder aufgegriffen. Auf die Frage, wie viele Windräder denn auf der Fläche geplant sind, sagte er, dass man dies zurzeit noch nicht sagen könne. Erst wenn der Plan rechtskräftig sei, könnten sich Betreiber auf die Flächen bewerben.