Wurmberg -  02.06.2019
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Da steppt der Bär: Wurmberg begeistert beim Euro-Bärental-Treffen

Wurmberg-Neubärental. Übers Wochenende steppte der Bär beim Euro-Bärental-Treffen, das die Gemeinde Wurmberg ausrichtete. Schon den Weg zur Omnibus-Binder-Halle säumten über zwei Meter große braune Bären aus Styropor mit leuchtend grünen Augen.

Und auch in der Halle war die Stimmung am Freitag- und Samstagabend bärenmäßig. Denn zu Gast waren rund 250 Gäste samt Bürgermeistern aus europäischen Bärentälern, darunter Freistritz im Rosental mit der Talschaft Bärental im österreichischen Kärnten, Baerenthal (Lothringen) in Frankreich gelegen, Feldberg mit dem Ortsteil Bärental im Südschwarzwald sowie Bärenthal im Landkreis Tuttlingen. Aus dem Tuttlinger Bärenthal kommend gründeten einst Glaubensflüchtlinge den Wurmberger Ortsteil Neubärental. Die Wurmberger hatten sich für das Euro-Bärental-Treffen, das alle drei Jahre in einem Bärental stattfindet, viel einfallen lassen.

„Es war eine komplett ungezwungene Atmosphäre, ein super tolles Programm, Gastfreundschaft per excellence mit vielen tollen Begegnungen und einer großen Völkerverständigung“, lobte Feldbergs Bürgermeister Johannes Albrecht, der erst seit März im Amt ist.

Seine österreichische Kollegin Sonya Feinig schwärmte von der historischen Genusswanderung, die die Feuerwehr um Kommandant John-Marco-Fader, gespickt mit geschichtlichen Szenen und kulinarischen Genüssen am Samstagmorgen rund um Wurmberg und Neubärental auf die Beine gestellt hatte.

[ Multimedia-Reportage: Die Bären(taler) sind los - und das steckt dahinter ]

Die Grenze zwischen Württemberg und Baden hatte die Trachtenkapelle aus Altglashütten (Feldberg) beispielsweise mit dem Badner-Lied zu überwinden. Zur Stärkung gab es an der Grenze einen Grenzteller mit badischem Spargel und schwäbischen Maultaschen. „Gelernt haben sie schon von uns“, spielte Bürgermeister Serge Weil aus dem lothringischen Baerenthal auf das Neubärentaler Backhaus an und überreichte am Festabend symbolisch ein Ofenrohr.

Als Zeichen der Freundschaft wurde am Samstagmorgen eine künstlerische Installation, ein Stelen-Ensemble auf dem „Bärentäler Plätzle“, das vor 15 Jahren beim Euro-Bärental-Treffen in Wurmberg eingeweiht wurde, enthüllt. Zuvor wertete man den Platz, auf dem bereits ein Freundschaftsbaum gepflanzt worden war, mit einer Art Stonehenge-Monument auf (die PZ berichtete).

Richtig zünftig ging es beim Festabend, lässig moderiert von Jochen Grausam und dem Spaßwettbewerb „Bärental des Jahres zu. Über 400 Gäste waren gekommen. Sieger waren am Ende die Franzosen, die mit einem Lied von Edith Piaf begeisterten und zahlreiche Strohhüte ins Publikum warfen.

Die Gäste aus Kärnten – alle hatten stilecht ihre eigenen Sänger, Musikanten, aber auch witzige Gastgeschenke im Gepäck, überraschten mit Jagdhornbläsern, einer Trachtengruppe und Wirtshausmusikanten. Die Feldberger sangen im schwäbischen Wurmberg mit ihrer Trachtenkapelle ohne Scheu das Badner-Lied. „Dass ich dies in meiner eigenen Halle erleben muss“, frotzelte Busunternehmer Karlheinz-Binder, während Wurmbergs badischer Alt-Bürgermeister Helmut Sickmüller voller Inbrunst mitsang.

Mit beim nächsten Euro-Bärental-Treffen, das 2022 in Bärenthal im Landkreis Tuttlingen stattfindet, ist auf jeden Fall auch ein Bär aus Wurmberg, dessen Rücken mit einem Buch bestückt ist, das die Historie der Euro-Bärental-Treffen enthält.

Autor: Silke Fux