Wurmberg -  26.06.2018
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Helmut Sickmüller bei der WM: „Dieser Weg wird kein leichter sein“

„Es war schon immer ein Traum von mir, Russland zu bereisen und Land und Leute dort kennenzulernen“, sagt Helmut Sickmüller. Da der ehemalige Schultes von Wurmberg-Neubärental ein leidenschaftlicher Fußballfan ist, packte er die Gelegenheit beim Schopfe und besuchte das Land gut eine Woche lang anlässlich der Fifa-WM.

Russland mangelt es nicht an attraktiven Sehenswürdigkeiten für Touristen. In Moskau und Sotschi, wo sich Sickmüllers Gruppe vorwiegend aufhielt, wurde auch alles besichtigt, was sehenswert erscheint: Der Rote Platz, der Kreml, das Kaufhaus Gum in Moskau oder die Olympia-Anlagen und die Schwarzmeer-Küste in Sotschi. Höhepunkte der Reisegruppe, zu der auch Ex-Profi Holger Fach, Reiner Calmund und Trainer Mirko Slomka zählten, waren allerdings die beiden Gruppenspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Mexiko (0:1) und Schweden (2:1).

An die Niederlage gegen Mexiko hat Sickmüller, der Vizepräsident des Badischen Fußball-Verbandes (BFV) ist und im Präsidium des Badischen Sportbundes (BSB) sitzt, naturgemäß keine guten Erinnerungen. „Die deutsche Mannschaft war schlecht organisiert. Kimmich war rechts viel zu offensiv, Es gab keine Absicherung. Özil, Khedira und Draxler waren schwach“, meint der 69-Jährige rückblickend zu der Partie im Moskauer Luschniki-Stadion.

Sotschi und die Begegnung gegen Schweden hat Sickmüller deutlich positiver im Gedächtnis. „Vor allem die Defensive hat besser gestanden. Am Anfang hatten wir Probleme: Wenn Boateng nach dem Foul gegen Marcus Berg Rot sieht, dürfen wir uns nicht beschweren“, glaubt Sickmüller ebenso wie zahlreiche Experten. Matchwinner für den Besucher aus dem Enzkreis war Timo Werner, „der auf der linken Angriffsseite für mächtig viel Wirbel gesorgt hat.“

Euphorie dank Toni Kroos

Wie alle Fans der deutschen Mannschaft hat auch Helmut Sickmüller euphorische Erinnerungen an die 95. Minute der Partie im Sotschi-Stadion. „Nach dem Freistoß-Tor von Toni Kroos lagen sich alle in den Armen. Ich habe es sehr gut gesehen, denn es passierte auf unserer Seite, direkt vor uns.“

Vor der Partie an der Schwarzmeer-Küste machte Helmut Sickmüller einen Kurzbesuch im Hotel der deutschen Mannschaft, dem Radisson Blu in Sotschi. „Ich habe dort die Ex-Nationalspieler Arne Friedrich und Jens Nowotny getroffen, aber auch die aktuellen Spieler Manuel Neuer, Joshua Kimmich und Toni Kroos sind mir nach dem Training kurz über den Weg gelaufen.“

Die heutige Partie der deutschen Mannschaft gegen Südkorea wird Helmut Sickmüller wieder gemütlich auf dem Sofa im heimischen Wurmberg anschauen. Er hofft, dass Draxler nicht spielt, dafür Werner über links stürmt und Gomez in der Mitte für Tore sorgt. Sickmüller kann sich auch vorstellen, dass Brandt effektiver ist als Müller in seiner aktuellen Verfassung. In der Innenverteidigung plädiert er für das eingespielte Bayern-Duo Hummels/Süle, weil Boateng ja gesperrt fehlt. „Die deutsche Mannschaft wird ein Zeichen setzen. Ich tippe auf ein 4:0.“

Für den weiteren Verlauf der WM wäre Sickmüller als Achtelfinal-Gegner für Deutschland die Schweiz lieber als Brasilien. Und weiter: Kann Deutschland den WM-Titel verteidigen? Sickmüller ist vorsichtig optimistisch mit einer Prognose. „Ich halte es da ganz mit dem Hit von Xavier Naidoo: Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer“, schmunzelt das Mitglied des Fanclubs der deutschen Nationalmannschaft.

Autor: Martin Mildenberger