Bad Wildbad
Bad Wildbad -  16.10.2019
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Aichelberg hat ein Problem: Eltern befürchten Schließung des Kindergartens

Aichelberg. Die Eltern der Aichelberger Kindergartenkinder sind besorgt. Sie befürchten gar eine Schließung der Einrichtung in dem Bad Wildbader Höhenortsteil zum Jahresende wegen Personalmangels. Am Dienstagabend nutzten sie die Einwohnerfragestunde des Gemeinderats, um auf die prekäre Situation aufmerksam zu machen.

Zwei Erzieherinnen betreuen im Schnitt 15 Kinder in Aichelberg. Zum Jahresende geht eine Erzieherin in den Ruhestand. Die andere befindet sich aufgrund eines Unfalls im Krankenstand. Schon jetzt hat eine Vertretungskraft ihre Arbeitszeit auf 80 Prozent aufgestockt, um eine Art Notbetrieb am Laufen zu halten.

„Wenn bis zum Jahresende keine Erzieherin gefunden wird, ist der Kindergarten Aichelberg dem Untergang geweiht“, so ein besorgter Vater in Richtung von Bürgermeister Klaus Mack und den Gemeinderäten. Dies sei einer Kinderstadt Bad Wildbad nicht würdig. „Wir sind da oben und wir haben ein Problem“, unterstrich eine Mutter.

Da es sich beim Kindergarten Aichelberg aber um eine Einrichtung in kirchlicher Trägerschaft handelt, wies der Rathauschef die Verantwortung für die Situation von sich. „Wir wissen um das Problem, aber wir haben da keine Aktien drin“, so Mack. Dennoch versuchte er zu beruhigen: „Wir vergessen die Aichelberger nicht. Wenn wir unterstützen können, machen wir das gerne.“ Damit wollte sich der Vater aber nicht zufriedengeben: „Wenn es zu einer Schließung kommt, wird es automatisch Ihr Problem. Es gibt ein Recht auf einen Kindergartenplatz.“

Die „Pforzheimer Zeitung“ hat bei Pfarrer Gottfried Löffler nachgefragt, wie es zu dem Problem kommen konnte. Eine Fachkraft für den Aichelberger Kindergarten zu finden, sei besonders schwierig, betont er. Das liege auch daran, dass Aichelberg „ab vom Schuss“ sei. Zudem würden die Fachkräfte lieber in größeren Teams arbeiten.

Die Kirchengemeinde habe die Stelle nun bereits zum dritten Mal ausgeschrieben und suche über Zeitungsanzeigen, Internetplattformen und über die eigene Homepage. Vor eineinhalb Wochen habe es einen Hoffnungsschimmer gegeben. Doch eine Bewerberin zog ihre Zusage wieder zurück und nun steht Löffler erneut vor dem Problem, bis Jahresende eine Erzieherin finden zu müssen. Was geschehen wird, wenn er die nicht findet, mag er sich nicht ausmalen. „Wir müssen jemanden finden.“ Für kommende Woche sei ein Treffen mit den Eltern anberaumt. Löffler, der auch für die Kindergärten in Wildbad und Sprollenhaus zuständig ist, macht aber deutlich, dass er nicht so einfach Personal von den anderen Einrichtungen abziehen kann, da die Kirchengemeinde Aichelberg eigenständig sei. „Ich verstehe die Sorgen der Eltern und wir nehmen sie ernst“, betont der Pfarrer.

Autor: Nicole Biesinger