Calmbacher Trinkwasser wird durch neueste Technik gereinigt
Das Calmbacher Wasserwerk ist für die Zukunft gerüstet: Eine 500.000 Euro teure Ultrafiltrationsanlage (UF-Anlage) sorgt seit kurzem dafür, dass reines Trinkwasser aus den Hähnen sprudelt. Mit der neuesten Errungenschaft nehmen die Stadtwerke Bad Wildbad in der Region eine Vorreiterrolle ein.
„Die UF-Anlage gilt als modernste Technik in der Wasseraufbereitung“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Buhl, der der „Pforzheimer Zeitung“ einen exklusiven Einblick in das hochmoderne Calmbacher Wasserwerk gewährte.
500 Kubikmeter Wasser sprudeln pro Tag durch das Wasserwerk im Würzbachtal, berichtet Wassermeister Franjo Andrlon. Es stammt aus den Quellen Igelswiesen und Blindbach. Gerade wenn es stark regnet, kommt es immer wieder zu erhöhten Eintrübungen. Um die Aufbereitung des Trinkwassers langfristig zu sichern und gleichzeitig auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, entschieden sich die Stadtwerke für die Installierung einer UF-Anlage.
Trotz der hohen Investition musste Buhl im Aufsichtsrat keine Überzeugungsarbeit leisten, wie er betont. Schließlich habe sich dadurch die Sicherheit „signifikant erhöht“ und es müsse keine Chemie eingesetzt werden. Außerdem gab es Zuschüsse vom Land für den Einbau der Anlage.
Doch wie funktioniert die UF-Anlage eigentlich? Buhl antwortet mit einem bildlichen Vergleich. „Das ist, als würde Wasser durch die dünnen Öffnungen von Makkaroni gedrückt. Es funktioniert wie ein extrem dünnes Sieb.“
Von den Quellen gelangt das Wasser in sogenannte Rohwasserbehälter und wird anschließend über die UF-Anlage gepumpt. Die einzelnen Membranen halten hierbei Trübstoffe, Viren und Bakterien ohne den Einsatz von Chemie zurück. „Durch dieses Verfahren wird eine Verunreinigung des Trinkwassers nahezu ausgeschlossen“, schwärmt der Stadtwerke-Chef.
Über bestehende Entsäuerungsfilter wird das Wasser hinterher neutralisiert und den Reinwasserbehältern zugeführt. Von dort aus wird das aufbereitete Trinkwasser über das Versorgungsnetz zum Kälbling-Hochbehälter gefördert.
Störungsmeldungen an der Anlage können von außerhalb abgerufen werden, erläutert Buhl, der seit elf Jahren an der Spitze der Stadtwerke Bad Wildbad steht.
Insgesamt drei Wasserwerke – Sprollenhaus, Calmbach und Enzklösterle – werden von den Stadtwerken betrieben. Ein Teil des Trinkwassers wird abgegeben an den Zweckverband Schwarzwaldwasserversorgung, der Rest wird für die Versorgung der Einwohner von Bad Wildbad und Enzklösterle genutzt. „Unser Trinkwasser stammt aus natürlichen Quellen und muss nicht gepumpt werden“, so Buhl.
Einen Nachteil hat das kostbare Nass aus den Quellen Blindbach und Igelswiese jedoch: Durch die Granit- und Buntsandsteinböden im Würzbachtal ist es kalkarm und kohlesäurehaltig. Bevor es den Reinwasserbehältern zugeführt wird, muss es entsäuert und neutralisiert werden.
