Bad Wildbad
Bad Wildbad -  10.09.2025
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Geheimnis gelüftet: Das sind die neuen Mieter in der ehemaligen Sana Klinik

Bad Wildbad. Lange haben es alle Beteiligten spannend gemacht, jetzt ist es offiziell: Aus dem Gebäude der ehemaligen Sana Klinik mitten in Bad Wildbad wird das Enz Zentrum Bad Wildbad. Dies hat die neue Eigentümerin, die LC Gruppe aus Stuttgart, nun in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Und was bedeutet das konkret?

Bad Wildbad Innenstadt
Das Gebäude der ehemaligen Sana Klinik heißt nun Enz Zentrum. Ein großer neuer Mieter konnte gewonnen werden, auch eine Postfiliale soll hier bald öffnen. Foto: Meyer

„Als wichtiger Ankermieter konnte die LC Gruppe das Berufsförderungswerk Bad Wildbad (Bfw) mit rund 3.000 Quadratmetern Fläche gewinnen“,

heißt es in der Pressemitteilung.

Das bestätigt Wolfgang Dings, Geschäftsführer des Berufsförderungswerks: „Der Mietvertrag läuft seit dem 1. August.“ Das Bfw will die ehemaligen Patientenzimmer der Klinik auf insgesamt drei Fluren für die Internatunterbringung bei der beruflichen Reha nutzen. „16 Teilnehmer wohnen jetzt schon drin“, erklärt Dings. Wenn die Möblierung fertig ist, sollen im Oktober weitere Teilnehmer hinzukommen. „Insgesamt haben dann 45 Personen hier eine Unterkunft“, sagt Dings.

Die Teilnehmer der beruflichen Reha kommen aus ganz Deutschland, überwiegend aber aus Baden-Württemberg. Der Vorteil der Unterbringung in der ehemaligen Sana Klinik liegt für Dings vor allem in der zentralen Lage und der guten Infrastruktur. So könnten die Teilnehmer direkt vor der Tür in die Bahn steigen und zum Bfw-Standort am Ortseingang von Bad Wildbad fahren. Die Pläne des Bfw für eine neue medizinische Klinik sind laut Dings durch diese Maßnahme nicht tangiert und bestehen weiterhin.

Doch das Bfw ist nicht der einzige Mieter: Wie die LC Gruppe nun mitteilt, seien von den rund 5.500 Quadratmetern Gesamtfläche bereits 4.500 erfolgreich vermietet. „Dank gezielter Ansprache konnten zahlreiche Nutzer aus dem medizinischen und sozialen Bereich für langfristige Mietverträge gewonnen werden“, heißt es in der Pressemitteilung. Das Gebäude beherbergt neben Alwin Grieser (Radiologie und Nuklearmedizin) auch ein Dialysezentrum sowie die Touristinfo der Stadt Bad Wildbad – diese sind allerdings alle schon seit Jahren Mieter. „Zusätzlich wurden Büros an die öffentliche Hand vermietet“, heißt es weiter. Was sich genau dahinter verbirgt, bleibt unklar.

Bad Wildbads Bürgermeister Marco Gauger ist froh über die aktuelle Entwicklung:

„Für den Gesundheitsstandort Bad Wildbad ist es sehr wichtig, dass die neue Nutzung des Gebäudes mittlerweile spruchreif ist und dass mehr Leben ins Enz Zentrum einzieht. Somit gibt es neben unseren fünf Spezialkliniken wieder einen weiteren zentralen Ort für die soziale und medizinische Versorgung“,

schreibt Gauger auf Anfrage der „Pforzheimer Zeitung“.

Die etablierten medizinischen Dienstleistungen im Gebäude könnten erhalten werden und die ehemaligen Klinik-Stationen hätten mit dem Berufsförderungswerk einen Nutzer gefunden, der bereits fest mit dem Standort Bad Wildbad verbunden sei und mit dem die Stadt seit vielen Jahren eine gute Kooperation pflege.

Doch es gibt noch ein anderes Thema, das ihn freut: „Wichtig ist, dass es uns gelungen ist, auch eine Lösung für eine Wildbader Postfiliale zu finden“, sagt er. Jasmin Derflinger, Pressesprecherin der DHL Grup, teilt mit, dass die Filiale in Bad Wildbad am 6. Oktober eröffnen soll. „Die genauen Öffnungszeiten stehen aktuell noch nicht final fest“, sagt sie. Es sollen in Bad Wildbad alle gängigen Leistungen der Deutschen Post angeboten werden, mit Ausnahme von Postident, einem Service zur Identifizierung von Personen. „Wegen notwendiger Anpassungen in den gemieteten Räumen hat sich der Start etwas nach hinten verschoben“, so Derflinger. Außerdem sei die Post auf der Suche nach Interessenten in Bad Wildbad, die Filialpartner der Post werden wollen.

Ein Wermutstropfen bleibt allerdings:

„Trotz der neuen Nutzungen bleibt im Gebäude noch Spielraum für weitere Möglichkeiten offen, die künftig zum Beispiel für die medizinische Versorgung dienen können. Ideal wäre es, wenn damit Versorgungslücken geschlossen werden können“,

so Gauger mit Blick auf beispielsweise neue zusätzliche Arztpraxen, die sich die Menschen in Bad Wildbad und dem Umland dort erhofft hatten.

Sowohl die Stadt als auch der Landkreis hatten nach der Schließung stets betont, dass der neue Eigentümer verpflichtet sei, die Immobilie in den kommenden zehn Jahren vorrangig zu medizinischen, pflegerischen oder sozialen Zwecken zu vermieten.