Klaus Mack und Alessandro Pagella: So kämpfen sie um die CDU-Bundestagskandidatur
Enzklösterle/Kreis Calw/Kreis Freudenstadt. Klaus Mack und Alessandro Pagella wollen bei der Bundestagswahl 2021 im Wahlkreis Calw/Freudenstadt für die CDU antreten. Nun haben sich Bad Wildbads Bürgermeister und der Geschäftsführer bei einem Automobilzulieferer das erste Mal einem Ortsverband der Christdemokraten vorgestellt. Im Schwarzwaldhof in Enzklösterle warben die beiden Kandidaten bei den Vorständen der CDU-Verbände Bad Wildbad und Enzklösterle für sich.
Pagella machte den Anfang und ging in seinem 20-minütigen Vortrag vor allem auf die Wirtschaft, deren aktuelle Lage und Zukunft im Wahlkreis ein. Die Region sei bezüglich Wohlstand und Beschäftigungsquote in einer komfortablen Situation, die jedoch bedroht sei. Der hiesige Tourismus könne die Verluste durch die Corona-Pandemie in den verbleibenden Monaten des Jahres nicht mehr ausgleichen. „Und auch in der Automobilindustrie bleibt kein Stein auf dem anderen.“
Der Mittelstand müsse finanzielle Unterstützung erhalten, so der 47-Jährige. Zudem müssten Anreize geschaffen werden, um Unternehmen in die Region zu locken.
Dabei dürfte auch die ältere Generation nicht vergessen werden, die den heutigen Wohlstand geschaffen habe, so der Haiterbacher, der ursprünglich aus dem Kreis Freudenstadt stammt. Für diese sei eine gute medizinische Versorgung wichtig. „Klar ist: In zehn Jahren ist hier alles völlig anders“, sagte Pagella zu den rund 15 Zuhörern. Die Krise und der Wandel dürften nicht nur verwaltet werden.
Priorität Wirtschaft
Als die Vorstände der beiden CDU-Verbände mit Fragen an der Reihe waren, kam auch das Thema Tourismus auf den Tisch. „Ich bin kein Tourismusexperte“, gab der Kandidat sofort offen zu, als er auf den hohen Stellenwert der Branche aufmerksam gemacht wurde. Seine erste Priorität liege auf der Wirtschaft. „Ich höre mir aber die Meinungen an und helfe dann, wo es geht.“ Eine eigene Meinung habe er trotzdem dazu: Der Tourismus werde sich durch Corona weg von der Masse hin zum Individualtourismus entwickeln.
Mack ging dagegen gleich zu Anfang auf den Fremdenverkehr ein, der „prägend“ sei. Er wolle die Region voranbringen, sagte der 47-Jährige zu seiner Motivation in den Bundestag einziehen zu wollen. Der Tourismusbranche, durch Corona „am meisten gebeutelt“, müsse die Möglichkeit gegeben werden, zu investieren. Zudem müsse Bürokratie abgebaut werden – beispielsweise beim Arbeitszeitschutz.
Neben seiner Funktion als Vorsitzender des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord warf der Kandidat aus dem Oberen Enztal auch seinen Vorsitz im Regionalverband in die Waagschale. Themen, die dort angestoßen werden, müssten vorangetrieben werden.
Bezahlbarer Wohnraum, einen Arbeitsplatz in der Nähe und eine gute Kinderbetreuung seien die klassischen CDU-Themen. Telemedizinische Projekte gegen den drohenden Ärztemangel seien bereits angestoßen, aber auch der Bund müsse was machen. Von den Zuhörern erhielt Mack, der seine Verwaltungskarriere in Enzklösterle begann, Zuspruch und den Hinweis, sowohl den Tourismus als auch das verarbeitende Gewerbe im Auge zu behalten.
