Kostenexplosion beim Bau der Mensa an der Fünf-Täler-Schule: Räte fordern Konsequenzen
Bad Wildbad-Calmbach. Für Zündstoff sorgt die Kostenexplosion beim Bau der Mensa an der Calmbacher Fünf-Täler-Schule in der Jahnstraße. Die aktuelle Kostenprognose liegt bei rund 3,5 Millionen Euro. Ursprünglich war die Stadtverwaltung von 2,8 Millionen Euro ausgegangen. Dies entspricht einer Kostensteigerung von 26 Prozent. Ist eine Fehlplanung dafür verantwortlich, oder ist die Preissteigerung erklärbar? Die Meinungen am Bad Wildbader Ratstisch gehen auseinander.
Bei ihrer jüngsten Sitzung waren sich die Gemeinderäte uneins. Während die Kostensteigerung für Jochen Borg (CDU) „erklärbar“ sind, kommt Kritik von der SPD und FWV/FDP. Um ähnliche Probleme in Zukunft zu vermeiden, bildeten sie gar eine ungewöhnliche Allianz. Die FWV/FDP-Fraktion brachte gemeinsam mit der SPD-Fraktion einen Antrag ein, in dem sie ein Organigramm des Stadtbauamts verlangten. „Wiederholt werden Kostenziele verfehlt und falsche Kostenplanungen (externe und interne) führen zu erhöhten Bauneben- beziehungsweise Planungskosten“, heißt es in dem Antrag, den die FWV/FDP-Fraktionsvorsitzende Rita Locher vorbrachte. Außerdem seien Planungsansätze verschiedener Projekte nicht realistisch, da eine Umsetzung zum wiederholten Male nicht in dem Maße erfolgt sei, wie geplant. Als Beispiel nannte Locher den Abriss des Hallenbads, der aufgrund fehlender Mittel noch immer aussteht. Im Klartext bedeutet der Antrag, dass die beiden Fraktionen dem Stadtbaumeister Volkhard Leetz gegenüber ihre Unzufriedenheit ausdrücken.
Vorausgegangen waren dem Antrag Diskussionen im Gremium über Kostensteigerungen in den zurückliegenden Monaten bei verschiedenen städtischen Bauprojekten. Dabei ging es unter anderem auch darum, dass Planungsleistungen, die eigentlich beim Stadtbauamt angesiedelt sind, extern vergeben werden und mit entsprechenden Kosten zu Buche schlagen.
Auch in der jüngsten Sitzung mussten sich die Gemeinderäte mit dem unangenehmen Thema Kostensteigerung befassen. Zur Vergabe ausgeschriebene einzelne Gewerke für den Mensa-Neubau werden teurer als erwartet. Ähnlich sieht es bei der Gestaltung der Außenanlage aus. Statt geplanter 96.000 Euro, kommen auf die Stadt nun 214.000 Euro zu. Begründet wird dies damit, dass der Pausenhof durch den Baustellenbetrieb in Mitleidenschaft gezogen wurde.
„Für mich ist es nicht nachvollziehbar, warum das so aus dem Ruder läuft. Ich werde mich darum der Stimme enthalten“, ärgerte sich Jürgen Schrumpf (SPD). „Meiner Ansicht nach ist das eine Fehlplanung. Ich werde zustimmen, weil ein Pausenhof für einen intakten Schulbetrieb wichtig ist und das Kind nun eh schon in den Brunnen gefallen ist“, so auch Rita Locher, die weiter kritisierte, dass der gesamte Mensa-Bau „nicht entsprechend vom Stadtbauamt begleitet wurde“.
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