Bad Wildbad
Bad Wildbad -  01.07.2020
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Reihen-, Doppel und Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage und Gewerbeflächen: Diese Pläne hat ein Designer aus dem Silicon Valley für Bad Wildbad

Bad Wildbad. Es soll das größte Wohnbauprojekt werden, das Bad Wildbad je gesehen hat, fast schon ein eigener kleiner Stadtteil. Mit Reihenhäusern, Doppelhäusern, Mehrfamilienhäusern, Tiefgarage, einem größeren Gebäudekomplex inklusive Gewerbeflächen soll die Lücke im Stadtbild geschlossen werden, die durch den Abriss des ehemaligen Wernerheims zwischen der Charlotten- und Rennbachstraße am Fuße des Sommerbergs vor vielen Jahren entstanden ist. Die Bauherren, die dafür 20 Millionen Euro in die Hand nehmen, sind so spannend wie das Projekt selbst: Die gebürtige Wildbaderin Patricia Roller und ihr Mann, die Design-Legende Hartmut Esslinger, der als preisgekrönter Designer, unter anderem für Apple, weltweit bekannt wurde.

Das 1984 ins Silicon Valley/Kalifornien ausgewanderte Ehepaar möchte Rollers Heimatstadt mit der Bebauung des Wernerheim-Areals etwas zurückgeben. Das betonte Esslinger am vergangenen Dienstag bei der Sitzung des Bad Wildbader Gemeinderats im Kurhaus. Roller und Esslinger waren zu der Sitzung live aus Kalifornien zugeschaltet.

Passend zu dem Großprojekt scheute die Stadt keine Mühen, um die Gemeinderatssitzung per Liveschalte in die USA zu übertragen, aber auch in die heimischen Wohnzimmer der Bad Wildbader. Damit wird den Einwohnern die Teilnahme trotz Corona-Pandemie ermöglicht.

Die Wildbader konnten an den Bildschirmen mitverfolgen, wie der Gemeinderat einstimmig einen Grundsatzbeschluss für die Wernerheim-Areal-Planungen fasste. Allerdings, so war zwischen den Zeilen herauszuhören, scheint im Vorfeld hinter verschlossenen Türen hart verhandelt worden zu sein.

Knackpunkt ist wohl die innerörtliche Erschließung des Grundstücks. Mit der Bauherrschaft sei vereinbart worden, dass die Erschließungsstraße in den Besitz der Stadt übergeht und damit öffentlich ist. Die notwendige Fläche muss die Stadt von den Bauherren erwerben, heißt es in der Sitzungsvorlage. Details der Verhandlungen blieben bei der Sitzung unerwähnt. Ebenfalls öffentlich wird eine Treppe, die die Charlottenstraße fußläufig erschließt.

„Die Verhandlungen waren mitunter schwierig und anstrengend, aber sie haben sich gelohnt“, gibt Jürgen Schrumpf (SPD) einen kleinen Einblick in die Diskussionen im Vorfeld.

Über ein Jahr ist es her, als die „Pforzheimer Zeitung“ erstmals von den Plänen des Ehepaares Esslinger/Roller berichtete. In der Zwischenzeit wurde das Gelände gerodet, Machbarkeitsstudien erstellt und ein neuer Architekt eingesetzt. Für Patricia Roller ist es nicht das erste Projekt, das sie in ihrer Heimatstadt umsetzt. Im Jahr 2006 investierte sie schon einmal Bad Wildbad. Sie erwarb das ehemalige Hotel Schwarzwaldhof in der König-Karl-Straße und baute an der Stelle ein Wohn- und Geschäftshaus.

Mehr über das Thema lesen Sie am Donnerstag, 2. Juli, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.

Autor: nic