Zwölfjährige legt die meisten Kilometer zurück: 36-Stunden-Schwimmen zieht Sportler aus ganz Deutschland ins Calmbacher Waldfreibad
Bad Wildbad-Calmbach. Kurz vor 9 Uhr am Sonntag steigt Ralf Vierboom aus dem Wasser. „Es hat mächtig Spaß gemacht“, freut sich Vierboom. Der mittlerweile eingesetzte Regen trübt seine Freude nicht. Er war einer von insgesamt 86 Startern beim Calmbacher 36-Stunden-Schwimmen. Gestartet waren die Schwimmer bereits am Freitag um 21 Uhr und zogen bis um 9 Uhr am Sonntag ihre Bahnen.
„Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden“, resümierten Manfred Erlenmaier und Fabian Schmitt vom Calmbacher Waldfreibad. Denn die Veranstaltung zog längst nicht nur Sportler aus der Region, sondern aus der ganzen Republik an. Mit dabei war das Team „Warmduscher“, eine Gemeinschaft von Schwimmbegeisterten aus Deutschland. „Die Veranstalter geben sich hier große Mühe und sind bei Fragen behilflich“, lobt Christine Aschauer, Leiterin der beiden „Warmduscher-Staffeln“.
Auch Alex Kraus und Sven Eckhardt gehören zu den „Warmduschern“. Eckhardt stammt aus Gärtringen und war bereits im vergangenen Jahr dabei. Alex Kraus hat das Schwimmen erst 2018 für sich entdeckt und nahm die Reise von Aachen nach Calmbach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf sich. „Es war schon eine kleine Odyssee“, gibt er zu, aber die Anreise hat sich gelohnt.
Andere Teilnehmer kamen aus Usedom und Brandenburg nach Calmbach. Zwar stand bei den meisten Startern der Spaß im Vordergrund, doch der Ehrgeiz war nicht bei allen abzulegen. Ralf Vierboom hatte am Samstagmittag bereits 20 Kilometer absolviert. Als einer der Wenigen ist er auch nachts geschwommen. „Nachts war schon eine ungewöhnliche Ruhe“, meint Vierboom. Zahlreiche Starter nutzten die Liegewiese und übernachteten in Zelten oder größeren Autos auf dem Parkplatz.
Zwölfjährige aus Bad Wildbad legt die meisten Kilometer zurück
Auch die zwölfjährige Lea Jocubeit aus Bad Wildbad entschied sich für eine unmittelbare Übernachtung am Schwimmbad. Sie zählt als großes Schwimmtalent und nutzte ihre Erholungspausen zur Ernährung und für einen kurzen Schlaf.
Die Herausforderung für die Organisatoren war enorm. Rund 100 Helfer waren mit dem Auf- und Abbau und dem Zählen der Bahnen beschäftigt. Der THW-Ortsverband Neuenbürg sorgte für die nächtliche Ausleuchtung der Bahn. „Wenn ich die vielen zufriedenen Gesichter hier sehe, dann war es sicherlich die richtige Entscheidung das Schwimmbad zu öffnen“, freute sich Jochen Borg, Erster Bürgermeister-Stellvertreter Bad Wildbad. Lea Jocubeit legte mit 45 Kilometern bei den Frauen und Florian Müller mit 40 Kilometern bei den Männern die größte Strecke zurück. Mit 114,0 Kilometern gewannen die „Warmduscher Rennsemmeln“ die Teamwertung.
Mit der Band „Lucky Punch“ am 12. September und einem Auftritt des Karlsruher Sandkorn Theaters am 19. September stehen noch weitere Höhepunkte im Waldfreibad in diesem Jahr an.
