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Königsbach-Stein -  21.12.2020
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Alessandro Pola wird Vierter bei "The Voice of Germany": Schweizer Schülerin Paula Dalla Corte schnappt sich Sieg in Jubiläumsstaffel

Königsbach-Stein/Karlsruhe/Berlin. Aus. Ende. Vorbei. Für Alessandro Pola ist der Traum vom Sieg bei "The Voice of Germany" geplatzt. Im großen Finale am Sonntag Abend musste der Lehrer von der Willy-Brandt-Realschule in Königsbach-Stein Siegerin Paula Dalla Corte den Vortritt lassen und sich selbst mit dem vierten Platz zufriedengeben.

Alessandro Pola wurde am Ende der Jubiläumsstaffel von "The Voice of Germany" Vierter.
Alessandro Pola wurde am Ende der Jubiläumsstaffel von "The Voice of Germany" Vierter. Foto: ProSiebenSAT.1/Claudius Pflug

"Mein Ziel ist es, unter die ersten Drei zu kommen", hatte er noch vor wenigen Tagen im Gespräch mit PZ-news erklärt. Mit 13,92 Prozent der Stimmen trennten ihn am Ende lediglich 3,79 Prozentpunkte von seinem selbstgesteckten Ziel. Siegerin Dalla Corte kam hingegen auf satte 43,79 Prozent und hatte damit mehr als 25 Prozent Vorsprung auf den zweitplatzierten Oliver Henrich. 

Hinter der 19-Jährigen Schülerin aus der Schweiz (Team Samu Haber/Rea Garvey) und dem 39 Jahre alten Berufsmusiker (Team Stefanie Kloß/Yvonne Catterfeld) wählten die Zuschauer vor dem Fernseher nach einem langen Abend und jeweils drei Auftritten pro Finalist per Telefon, SMS und Online-Voting Mael und Jonas (Team Nico Santos) noch vor Pola auf den dritten Platz. Der fünfte Rang ging an Tosari Udayana (Team Mark Forster).

Pola bringt amtierenden ESC-Sieger zum Schwärmen

Bei seinem ersten Auftritt des Abends präsentierte der Karlsruher seine am Freitag erschienene Debüt-Single "Don't you worry" im Duett mit seinem Coach Michael Schulte, der bei der ersten Staffel von "The Voice of Germany" im Jahr 2012 selbst Dritter geworden war. Und "die Hommage an alle Mütter da draußen" (Pola) kam gut an. "Ich finde den Song wirklich hammer. Es ist ein totaler Ohrwurm", fiel das Fazit von Yvonne Catterfeld aus.

Auch bei seiner zweiten Performance war der 30-Jährige erneut nicht allein. An der Seite von Duncan Laurence sang er dessen Lied "Arcade", mit welchem der niederländische Singer-Songwriter 2019 den Eurovision-Song-Contest im israelischen Tel Aviv gewonnen hatte und machte spätestens dann sowohl den Coaches als auch den Zuschauern zu Hause vor dem Fernseher klar, dass er die Messlatte an diesem Abend hoch legen würde.

"Du hast einen Wahnsinns-Job gemacht. Ich bin wirklich stolz. Das war so gut. Ich finde, er hat eine Wahnsinns-Stimme. Du bist ein wahrer Künstler. Du spielst Klavier, machst alles und inspirierst bereits die Leute. Mach weiter so", geriet auch der ehemalige Kandidat von "The Voice of Holland" nach dem gemeinsamen Auftritt, den beide mit seichten Klaviertönen untermalten, ins Schwärmen.

Zum Abschluss betrat Pola die Bühne mit einem Cover von Calum Scotts "Dancing on my own" dann noch einmal allein. Und es hätte nicht passender sein können. Denn wie schon bei seinem aller ersten Auftritt in den "Blind Auditions", als er Alica Keys' "If I ain't you" gesungen hatte, beendete er auch seine Reise bei "The Voice of Germany" mit einer Ballade am Klavier. "Es war ganz, ganz cool", meinte Samu Haber im Anschluss.

Pola von Anfang an einer der Favoriten

Im Vorfeld des Finals galt Pola als einer der großen Favoriten und das nicht nur bei seinem Schulleiter Dieter König, der noch unter der Woche im Gespräch mit PZ-news erklärt hatte, er sei sich "ziemlich sicher, dass er gewinnen wird, zumindest aber unter die ersten Drei kommt".

Seit der passionierte Hobbykoch Anfang Oktober als erster Kandidat die zehnte Staffel von "The Voice of Germany" direkt mit vier Buzzern eröffnet hatte, war klar, dass es für ihn ganz weit gehen könnte. In den "Battles" bescheinigte ihm Mit-Juror Mark Forster dann nur eine Runde später bereits, eines der Talente zu sein, bei denen man ahnt, "der Weg führt ins Finale".

Einen kleinen Dämpfer auf dem Weg dorthin gab es für Pola dann allerdings in den "Sing Offs". Statt für ihn entschied sich sein Coach-Duo Stefanie Kloß und Yvonne Catterfeld, mit Juan Geck und Noah Sam Honegger – der krankheitsbedingt durch Oliver Henrich ersetzt wurde - ins Halbfinale zu gehen. Doch Online-Coach Michael Schulte gab ihm noch eine zweite Chance, sodass er schlussendlich über die Comeback-Stage doch noch ins Halbfinale einzog.

Dort setzte er sich in der Vorwoche schließlich mit dem besten Ergebnis des Abends von 71,2 Prozent der Publikumsstimmen gegen seine Teamkollegin Mickela Löffel durch. Auch, weil seine Schüler im Vorfeld auf Instagram ordentlich für ihren Lehrer Alarm gemacht hatten, wie er gegenüber PZ-news erzählte: "Fast jeder, der mir folgt, hat meine Stories gerepostet und zum Voten aufgerufen. Die wollen unbedingt, dass ich den Sieg nach Hause hole."

Zukunft von Pola noch ungewiss

Und auch im Finale war auf die Schülerinnen und Schüler, aber auch alle Kollegen, Schulsekretärinnen und Eltern von der Willy-Brandt-Realschule trotz des verpassten Siegs offensichtlich wieder verlass. Wie es für ihn nach "The Voice of Germany" weitergehen wird, ließ er zuletzt jedoch noch offen. Fest stand nur, dass er "auf jeden Fall viel mehr Musik" machen wird und so viel mitnehmen will, wie es geht.

Direktor Dieter König ging zuletzt jedenfalls davon aus, dass Pola seine Chance ergreifen wird, sofern sie sich bietet. "Für ihn persönlich wünsche ich mir, dass er es schafft, diesen Erfolg hat und seinen musikalischen Weg ausprobieren kann", sagte er jüngst im Gespräch mit PZ-news.

Für Pola geht es nun auf jeden Fall erst einmal zurück in die Heimat, wo seine Familie ihn voller Stolz empfangen dürfte. Seit dem 4. Dezember war er für Proben, Halbfinale und das Finale zweieinhalb Wochen am Stück in Berlin. Und auch wenn es am Ende nicht ganz für den Sieg gereicht hat, so hat er sich mit seinem Einzug ins Finale dennoch sein wohl größtes Weihnachtsgeschenk bereits selbst unter den Tannenbaum gelegt.