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Keltern -  17.06.2020
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Alte Bahnhofsgaststätte in Weiler: Abriss-Entscheidung erneut verschoben

Keltern-Weiler. Das in Weiler höchst umstrittene Thema der Nutzung des alten Bahnhofsgasthauses ist erneut vertagt worden. Der Beschluss erfolgte einstimmig. Eine Vorentscheidung über die unterschiedlichen Nutzungsvarianten und damit auch über einen Abbruch des kompletten Areals aus Gaststätte und ehemaligem Schlachthaus könnte im Juli fallen.

Gleich zu Beginn kritisierte die Grünen-Fraktion, dass die Nichtöffentlichkeit der Architektenpläne eine Diskussion in der Öffentlichkeit erschwert habe. Manfred Dengler (Grüne):

„Wir konnten mit den Bürgern nicht darüber reden.“

Doch eine Mehrheit aus FWG, SPD und CDU sprach sich gegen eine Vertagung aus. Bürgermeister Steffen Bochinger erläuterte, dass in Internet-Zeiten geistiges Eigentum besonders geschützt werden müsse.

Immerhin signalisierte das Büro „lennermann krämer architekten“ aus Karlsruhe, dass die Unterlagen ab sofort für die Öffentlichkeit zur Verfügung stünden und erläuterten die Konzepte, die sich im Kern dadurch unterscheiden, dass entweder das gesame Areal neu bebaut wird oder im anderen Fall das Gebäude der Bahnhofsgaststätte erhalten bleibt.

In der Diskussion war es Michael Sengle (CDU), der eine Entscheidung forderte. Dabei machte er deutlich, dass die CDU „eher für eine Neukonzeption mit einem Neubau“ sei. Oliver Weik und Susanne Nittel (beide SPD) machten sich erneut stark für eine multifunktionale Nutzung des Areals, möglichst mit Arztpraxis, einem kleinen Nahversorgungszentrum, Vereinsräumen und Sozialwohnungen. Michael Trägner (FWG) lenkte den Blick auf eine Kernkonzeption, die das Architekturbüro gar nicht vorgestellt habe. Es sei doch auch nur der Abriss des alten Schlachthauses und der Wegfall der maroden Anbauten am alten Gasthaus möglich verbunden mit einer Gaststättennutzung, Wohnungen und Vereinsräumen.

Trägner unterstrich, dass alle vom Büro vorgestellten Konzepte einem Wunschkonzert glichen. Die Gemeinde habe gar keinen Einfluss, ob ein Investor die erwähnten Nutzungsziele realisieren könne. Johannes Riegsinger (FWG) ergänze, die Diskussion gleiche einer defekten Schallplatte und drehe sich im Kreis. Robin Bischoff (Grüne) lenkte den Blick auf die späteren Möglichkeiten eines Investors. Nun soll zunächst einige Wochen Zeit bleiben, dass die Pläne in der Bürgerschaft diskutiert werden können. Auch will sich die Verwaltung umhören, wie es um potenzielle Investoren und Nutzer steht.

Autor: mar