Ambulanter Hospizdienst westlicher Enzkreis feiert 20-jähriges Bestehen
Keltern-Ellmendingen. Viel Lob für die Arbeit gab es zum 20-jährigen Bestehen des Ambulanten Hospizdienstes westlicher Enzkreis.
Eine Arbeit, die für die Gesellschaft von unschätzbarem Wert ist, leistet der Ambulante Hospizdienst westlicher Enzkreis – und das mittlerweile seit 20 Jahren. Mehr als 100 Menschen haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter des eingetragenen Vereins im zurückliegenden Jahr begleitet – so viele wie noch nie zuvor. Die Angebote des Vereins stehen jedem offen, unabhängig von Glauben und Religion. Der Bedarf an Betreuung wachse, sagte Nils Herter in Ellmendingen beim Festakt vor zahlreichen Gästen. Der Vorsitzende blickte auf die vergangenen 20 Jahre zurück. Jahre, in denen man viel erlebt habe. Nachdem 1998 alles mit einigen wenigen Ehrenamtlichen begonnen hatte, sind inzwischen drei Hauptamtliche in Teilzeit für den Hospizdienst tätig. Eine vierte Mitarbeiterin nimmt ihre Tätigkeit bald auf. „Es liegt noch viel Arbeit vor uns“, sagte Herter. Obwohl es jeden etwas angehe, sei das Thema Sterben in manchen Bereichen der Gesellschaft immer noch tabu. Der Hospizdienst wolle „den Tod wieder zurück ins Leben holen“.
Es sei notwendig, sich nicht nur über den Anfang des Lebens, sondern auch über dessen Ende auszutauschen, sagte Katja Mast. Die SPD-Bundestagsabgeordnete lobte die großartige Arbeit des Hospizdiensts: „Davor zieht die ganze Politik den Hut.“ Lobende Worte kamen auch von Enzkreis-Sozialdezernentin Katja Kreeb: Den Hospizdienst erlebe man als eine wichtige Einrichtung. „Es ist schön, dass es Menschen wie Sie gibt.“ Der Hospizdienst könne das Leben im Normalfall zwar nicht verlängern, sagte Kelterns Bürgermeister Steffen Bochinger, aber er könne dafür sorgen, dass die Menschen das Gefühl haben, es kümmere sich jemand um sie. Das sei „ein unbezahlbarer Mehrwert in unserer Gesellschaft“. Aus den Gemeinden sei der Hospizdienst inzwischen nicht mehr wegzudenken, so Bochinger, auch in den politischen Gremien werde seine Arbeit geschätzt: Erst vor kurzem habe der Gemeinderat beschlossen, den jährlichen Zuschuss zu erhöhen.
An die Anfänge der Hospizbewegung in Deutschland erinnerte Susanne Kränzle. Die Hospizarbeit könne schwer und belastend sein, sagte die Vorsitzende des baden-württembergischen Hospiz- und Palliativverbands, aber man gehe immer beschenkt aus den Begleitungen hervor. Sie lobte die Arbeit des Ambulanten Hospizdiensts westlicher Enzkreis und sagte, 20 Jahre seien eine „Erfolgsgeschichte“. Derzeit hat der Verein rund 50 Mitarbeiter, von denen 40 in der Sterbebegleitung tätig sind. „Es ist schön, dass viele Ehrenamtliche zu uns kommen“, meinte die stellvertretende Vorsitzende Bärbl Maushart.