Angeklagter soll bei Neuenbürg Autofahrer beleidigt haben: Verfolgungsjagd endet vor Gericht
Enzkreis/Pforzheim. Wegen versuchter Nötigung verurteilte Richterin Moira Landau am Donnerstag einen 23-Jährigen aus dem Enzkreis vor dem Amtsgericht Pforzheim zur Zahlung von 40 Tagessätzen zu jeweils 20 Euro. Obendrein muss der junge Mann einen Monat auf seinen Führerschein verzichten.
Interessant waren vor Gericht die unterschiedlichen Geschichten, die der Angeklagte und ein Zeuge dem Gericht über die rasante Fahrt von Neuenbürg nach Birkenfeld vom Juni 2019 auftischten. „Pass auf, wo du hinfährst“, will der Angeklagte zu einem Mercedesfahrer, der ihm in einer engen Kurve entgegenkam, gesagt haben. Daraufhin habe sein Kontrahent gewendet und den Opelfahrer verfolgt.
„Ich hatte mega Angst, dass er mich zusammenschlägt“, schilderte der Angeklagte. Auch überholen lassen wollte er ihn – aus Angst ausgebremst zu werden – nicht. Er gab zu, ihn am Überholen gehindert zu haben, indem er immer wieder ein Stück auf die Gegenfahrbahn gefahren sei. Dies brachte dem 23-Jährigen nun eine Verurteilung wegen versuchter Nötigung ein.
Um die Irrfahrt samt Verfolgung zu beenden, sei der Angeklagte schließlich nach Birkenfeld zur Polizei gefahren und vor verschlossenen Türen gestanden. Ebenfalls die Polizei gerufen hat nach eigenen Angaben die Frau des Verfolgers. Sie und ihr Mann erzählten eine komplett andere Geschichte. „Der Angeklagte hat meinen Mann beschimpft. Ich habe von meinem Vater gelernt, mich und meine Familie nicht beleidigen zu lassen“, sagte die Zeugin. Man hätte umgedreht, weil man den Mann zur Rede stellen wollte. Es kam nach der wilden Fahrt zum Auffahrunfall.