Asylprojekt mit Tiefgang: Syrer berichtet am Neuenbürger Gymnasium von seiner Flucht
Neuenbürg. „Ich habe gedacht, das sei das Ende meines Lebens“, erinnerte sich Mohamad Al Hassi. Gleich zu Beginn seiner Flucht aus dem Norden Syriens wurde der Zivilist am Knie angeschossen. Die 9c des Gymnasiums Neuenbürg hing gespannt an Al Hassis Lippen. Nach dem Vortrag war es kurz ganz still in der Klasse. Zaghaft begannen die Schüler, Fragen zu stellen. „Einwanderung nach Deutschland“ ist das aktuelle Thema der neunten Klassen in Gemeinschaftskunde. In dem „Projekt Asyl“ ermöglicht das Gymnasium den Schülern einen Austausch mit Geflüchteten. Diese erzählten ihre persönliche Geschichte und beantworteten sämtliche Fragen.
Al Hassi schaffte es trotz seiner schweren Knieverletzung in die Türkei. Dort fand er Unterschlupf bei seiner Schwester. Seine Frau und Kinder konnten Monate später nachkommen. In einem extrem überfüllten Schlauchboot flüchtete die Familie weiter nach Griechenland und kam 2016 nach Deutschland. Hier lebt sie nun in einer Arnbacher Wohnung. Unterstützung bekommt die Familie von Egon Kälber und seiner Frau, die sich über das Neuenbürger „Netzwerk Asyl“ ehrenamtlich engagieren.
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