Auf ein Neues, Bastian Rosenau: Ein Landrat als Mann der Kommunen
Nur ein Kandidat um das Amt des Landrats: Nein, das ist dieses Mal kein Zeichen für Skepsis gegenüber dieser Verwaltungsaufgabe und ihren härter gewordenen Rahmenbedingungen – anders als bei so mancher Bürgermeisterwahl. Es ist schlicht so, dass Bastian Rosenau das Vertrauen der meisten Kreisräte gewonnen hat. Seit Monaten hat es aus dem Gremium entsprechende Signale gegeben. Und dann ist es eher normal, dass kein Herausforderer in ein Rennen gehen will, das mutmaßlich verloren ist, bevor es losgeht.
Denn ein Landrat wird nicht direkt von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt, sondern von deren Vertretern im Kreistag. Hat er den Rückhalt im Gremium, ist seine Wahl praktisch klar.
Rosenau musste sich diesen Rückhalt erkämpfen. Noch zur Halbzeit gab es Zweifler im Kreistag, die Führungsstärke und klare Kante vermissten. Der Landrat hatte knifflige Themen wie das des plötzlich geschlossenen Gustav-Heinemann-Schulhauses geerbt, musste Niederlagen etwa bei einer vermasselten Buslinienvergabe durch den Enzkreis einstecken und hatte den Kreis durch die Corona-Pandemie zu steuern. Aber Rosenau hat gewissermaßen das Spiel in der zweiten Halbzeit gedreht. Hat aus der Bus-Geschichte gelernt, ist an heiklen Themen drangeblieben. Und in der Finanzkrise der Kommunen, im Kampf dagegen, dass die Politik Kreisen, Städten und Gemeinden immer mehr Arbeit aufhalst, ohne genügend Geld dafür zu geben, ist der Landrat zu einem Vorkämpfer geworden. Zu dem Mann der Kommunen, den man sich von ihm versprochen hat.
