Aus dem Umwelt- und Verkehrsausschuss
Weil die Amphibien den bestehenden Tunnel partout nicht annehmen wollen, sollen an der Kreisstraße 4538 von Ersingen zum Ersinger Kreuz mehrere neue „Amphibienleiteinrichtungen“ gebaut werden. Rund eine halbe Million Euro wollte der Enzkreis dafür in die Hand nehmen. Allerdings sei nur ein Angebot für 700 000 Euro eingegangen. Deshalb wurde die Ausschreibung aufgehoben und das Projekt auf 2019 vertagt. Schützenswert sei an dieser Stelle aus Sicht des Enzkreises eine Salamanderpopulation. Förderungswürdig sei das Projekt aber nicht, weil die Population nicht in der Top-40 der Landesliste sei. Man halte aber trotzdem am Tunnelbau fest, da der bestehende „baulich einfach nicht mehr auf der Höhe der Zeit“ sei und die Salamander deshalb lieber über die Straße liefen. Die Kreisräte, die das Projekt unterstützen, frotzelten dennoch, man möge doch Schilder aufstellen, um die Amphibien auf den Tunnel hinzuweisen, fragten sich, ob nicht ein Gemeindevollzugsbediensteter die Tiere auf die ordnungsgemäße Nutzung hinweisen könnte und rätselten, wie lange man mit dem Geld einen Helfer bezahlen könnte, der die Tiere über die Straße trägt.
Die Altholzabfuhr und -verwertung von den Recyclinghöfen und von der Deponie Hamberg wird für den Enzkreis im kommenden Jahr günstiger. Bisher lag der Aufwand bei knapp 409 000 Euro. Nach der Vergabe der Aufträge an verschiedene Unternehmen wird nun nur noch mit Kosten von 358 000 Euro gerechnet. Grund sei die Preisentwicklung auf dem Altholzmarkt.
Für die zehn Recyclinghöfe im Enzkreis stellt die Pforzheimer Miteinanderleben-Servive-gGmbH bis Ende 2023 das Betriebspersonal. Gut 512 000 Euro bekommt das Unternehmen, das das einzige Angebot abgegeben hatte, im ersten Jahr dafür. Bisher waren laut Landratsamt nur 378 000 Euro fällig. Doch mehr Anlieferungen hätten auch einen erhöhten Personalbedarf mit sich gebracht – aber auch mehr Erträge.
Für 2019 und 2020 erhält der Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis (VPE) weiter die bisherige Landesförderung in Höhe von gut 966 000 Euro. Der Vertrag wird verlängert. 2021 sollen die Mittel dann aufgestockt und neu verteilt werden. VPE-Geschäftsführer Axel Hofsäß stellte den Wirtschafts- und Erfolgsplan für 2019 vor. Rund 1,2 Millionen Euro werden für den Betrieb der VPE-Geschäftsstelle fällig – getragen von den Gesellschaftern, zu denen die Busunternehmen gehören. Die Aufwendungen für den VPE-Verkehr – die zu 60 Prozent der Enzkreis und zu 40 Prozent die Stadt Pforzheim tragen – sind mit gut 5,9 Millionen Euro veranschlagt. Das sind etwa 1,2 Millionen Euro weniger als 2018. Die Ersparnisse ergäben sich durch die Neuvergabe von Linienverkehren zu besseren Konditionen.
Im Zuge der Forstreform verliert der Enzkreis rund 7000 Hektar Staatswald, die bisher von den Revierförstern des Kreises mitbetreut wurden. Deshalb werden die Reviere neu zugeschnitten, die Förster müssen sich neu bewerben. Bisher hätten alle Gemeinden signalisiert, am Kooperationsmodell teilzunehmen und das Landratsamt mit den Forstarbeiten zu beauftragen, so Landwirtschaftsdezernentin Hilde Neidhardt. Ziel sei, die bewährten Strukturen trotz des gesetzlichen Zwangs möglichst wenig zu verändern. So sollen beispielsweise weiter die Revierleiter vor Ort das Brennholz an Bürger verkaufen.