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Mühlacker -  27.01.2024
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Betriebsinventar der Firma Steuler wird in Mühlacker versteigert

Mühlacker. Die Firma Steuler Fliesen, Deutschlands größter Wohnkeramikhersteller, musste aufgrund der Baukrise und dem daraus resultierenden Umsatzrückgang Insolvenz anmelden. Die Restrukturierung innerhalb des in Eigenverwaltung geführten Insolvenzverfahrens führte zum Verkauf der Steuler Fliesen-Werke in Leisnig und Bremerhaven, während das Mühlacker Produktionswerk geschlossen werden musste (PZ berichtete). Die eingeleitete Versteigerung des Mühlacker Inventars, abgewickelt durch die Surplex-Tochter HT, endet nun am Dienstag, 6. Februar.

Steuler Fliesen Mühlacker Luftbild
Das Inventar der insolventen Mühlacker Firma Steuler Fliesen wird noch bis Dienstag, 6. Februar, versteigert. Foto: Röhr

Die in der Bauwirtschaft angespannte Marktlage machte auch vor Steuler Fliesen nicht halt. Die Insolvenz von Steuler Fliesen war ein direktes Ergebnis der deutschlandweiten Baukrise. Durch Inflation, steigende Immobilienkreditzinsen und das umstrittene Gebäudeenergiegesetz verursacht, kam es zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage nach neuen Fliesen. Ziel der Insolvenz in Eigenverwaltung war die Restrukturierung, um sowohl den Betrieb als auch die Arbeitsplätze zu erhalten. Dies ist größtenteils gelungen. Für den kleinsten der drei Standorte konnte allerdings kein Investor gewonnen werden, weswegen das Werk in Mühlacker geschlossen werden musste.

Die Produktionsstätte in Mühlacker verfügte über eine eigene Dekorfertigung, in der Fliesen aller Herstellungsvarianten, einschließlich Bodenfliesen, mit speziellen Dekorationen versehen und gebrannt wurden. Auch das klassische Siebdruckverfahren wurde genutzt, um Oberflächeneffekte und Haptiken zu erzeugen. Das vielfältige Produktportfolio umfasste außerdem die Herstellung von Sockelfliesen und Mosaikmatten, die aus den entsprechenden Halbfabrikaten und Grundfliesen am Standort gefertigt wurden.

750 Artikel angeboten

Bei der Versteigerung werden insgesamt etwa 750 Artikel angeboten, die das gesamte Spektrum der bisherigen Produktionsmittel abdecken. Des Weiteren kommt eine Vielzahl weiterer Gegenstände unter den Hammer, darunter unterschiedliche Rohmaterialien wie Silikate, Silos, Radlader, Elektrostapler sowie Druckluftkompressoren. Für den Betrieb essenzielle Notstromaggregate, diverse Sägen, Dreh- und Bohrmaschinen sowie Mühlen runden das Angebot ab.

Diese Auktion bietet somit eine umfassende Auswahl an industriellen Ausrüstungen und Werkzeugen, die für verschiedenste Einsatzbereiche geeignet sind. Eine Besichtigung vor Ort in Mühlacker ist am kommenden Dienstag, 30. Januar, möglich.

Autor: pm