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Enzkreis -  21.12.2018
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Biber als „Landschaftsarchitekt“ an der Enz aktiv

Enzkreis/Kreis Ludwigsburg. An der Enz im Vaihinger Stadtteil Roßwag (Kreis Ludwigsburg) löst der Anblick Staunen aus: Der Baumstamm ist rundum angeknabbert. Einen Tag später liegt er am Boden. Und damit nicht genug: Spuren eines emsig arbeitenden Zeitgenossen sind bei näherer Betrachtung auch an anderer Stelle sichtbar. Äste und Zweige sind angenagt, Material zum Abtransport erscheint wie zurechtgelegt.

Ja, der Biber ist in der Region aktiv, bestätigt der Wildtierbeauftragte des benachbarten Enzkreises, Bernhard Brenneis. Das Wildtier werde den Heimatraum sukzessive besiedeln, entlang der Enz ebenso, wie über Land hinweg wandernd an stehenden Gewässern anzutreffen sein. Der Biber sei ein cleveres Wildtier mit sympathischen Zügen. Zumindest, was das putzige Erscheinungsbild anbelange, charakterisiert Brenneis den Biber. Auch in Mühlacker sei er bereits aufgetaucht.

Allerdings dürfe man das besonders geschützte Wildtier nicht mit den Nutrias in einen Topf werfen, die es beispielsweise in großer Zahl bereits seit vielen Jahren in Enzberg gebe. Dort tummelten sich in der Vergangenheit die Exemplare bisweilen munter am alten EVS-Kanal in unmittelbarer Ortsnähe. Und sie haben beileibe nicht nur Freunde. Nutrias stehen im Ruf, die Hochwasserschutzdämme an der Enz zu durchwühlen, mithin ein Sicherheitsrisiko zu sein. Und der Biber? Ja, auch bei ihm werde sich nach und nach ein Konfliktpotenzial herauskristallisieren, so Brenneis. Biberburgen und -dämme könnten zu Überschwemmungen im Retentionsbereich der Enz führen, gleichzeitig könne die Fließgeschwindigkeit des Flusses an neuralgischen Stellen gemindert werden.

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Autor: Peter Marx