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Pforzheim -  11.09.2024
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Büchenbronn mit bundesweiter Neuheit: Bank sorgt für mehr Gleichstellung

Pforzheim-Büchenbronn. Kann man mit viel Holz, Schrauben und einem schönen Ort für mehr Inklusion sorgen? Tatsächlich: Am Dienstagnachmittag hat der ehemalige Büchenbronner Ortsvorsteher Bernhard Schuler die neue Inklusionsbank vorgestellt, die am Sonnenweg, unweit der Seniorenresidenz Bergdorf, in Richtung Herrmannsee steht.

Inklusionsbank Büchenbronn
Mit dabei bei der Vorstellung der neuen Inklusionsbank: der OrtsvorsteherMario Röseling (links), der ehemalige Ortsvorsteher Bernhard Schuler,Bauhof-Mitarbeiter Daniel Linder, Bewohner Marianne und Günter Schweikertsowie Bruno Kohl vom Verein Büchle. Foto: Meyer

Auf die Frage, wie es zu dieser Idee und deren Umsetzung kam, berichtet Schuler: „Auf der Sommersitzung des Vereins ‚Büchle – Büchenbronn lebt‘ stellte das Mitglied Ralf Bohnenberger eine solche Inklusionsbank vor.“ Spontan erklärte Schuler daraufhin, dass er eine solche Bank spenden werde.

Doch was motivierte ihn zu dieser wohltätigen Geste für Büchenbronn? 2004 wurde Schuler durch seinen Bruder mit den Worten inspiriert: „Ich muss mich immer fragen, was ich für die Goldstadt tun kann, nicht andersherum.“ Als ehemaliger Aufsichtsrat der Lebenshilfe Pforzheim-Enzkreis wusste Schuler, dass diese Idee in der dortigen Schreinerwerkstatt realisiert werden könnte. Und tatsächlich ließ sich das umsetzen: Die Werkstatt der Lebenshilfe stimmte dem Projekt zu und übernahm die Idee. Laut Schuler dauerte es insgesamt 14 Tage, bis das Projekt abgeschlossen war. Somit ist Büchenbronn der einzige Stadtteil bundesweit, der im Besitz eines solchen Prototyps ist. Die Kosten für die Inklusionsbank beliefen sich laut Schuler auf etwa 600 bis 700 Euro. Besonders bemerkenswert: Schuler hat diese Investition privat für Büchenbronn getätigt.

Offiziell muss laut dem aktuellen Ortsvorsteher Mario Röseling die Bank in der nächsten Ortschaftsratssitzung offiziell entgegengenommen werden. Dennoch äußert er sich bereits positiv zu dem Projekt.

„Inklusion ist für mich nicht nur ein Begriff, sie wird bei uns gelebt. Bei uns sind Menschen mit Behinderung mittendrin.“,

sagt Röseling über die neue Bank.

Außerdem hofft er, dass das Thema Inklusion deutschlandweit an Bedeutung gewinnt. Auf die Frage, ob er als neuer Ortsvorsteher weiterhin einen besonderen Fokus auf das Thema Inklusion legen werde, antwortet er: „Da werde ich ein großes Augenmerk drauf haben und mich mit dem Thema weiter beschäftigen.“ Doch das soll nicht das letzte Projekt des Vereins Büchle sein. Laut Bruno Kohl arbeitet der Verein momentan daran, ein „Karussell für alle“ für den Waldspielplatz zu organisieren. „Ich arbeite noch an der Finanzierung, aber ich gehe davon aus, dass es klappt“, sagt Kohl.

Autor: Omid Mohseni