CDU Enzberg zu abgesagten Ritterspielen: „Richtige Veranstaltung, falscher Ort“
Mühlacker. Ein künftig glücklicheres Händchen wünscht die Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Enzberg, Daniela Steudle, den Organisatoren der inzwischen abgesagten „Ritterspiele“, falls sie an einem anderen Platz einen zweiten Versuch wagen wollen. Die richtige Veranstaltung am falschen Ort, so kommentierte Steudle die Aktivitäten von Stadtrat Stefan Eisenhauer. Wichtig wäre es aus ihrer Sicht gewesen, schon im Vorfeld alles abzuklären, nicht mit halbgaren Ankündigungen zu operieren und für das Scheitern andere verantwortlich zu machen.

„Es war nicht der richtige Ort und der richtige Rahmen für so ein Großereignis“, heißt es in einer Mitteilung der Enzberger Christdemokraten zu den oberhalb des Naturfreundehaus geplanten Spielen. Sie seien im Vorfeld mehrmals von zahlreichen Grundstücksbesitzern angesprochen worden, die auf ihren Grundstücken keine parkenden Besucher des Mittelalter-Spektakels wollten. Offen gewesen seien auch Fragen nach der Notwendigkeit von Genehmigungen der Stadt. Die Enzberger Union habe die CDU-Fraktion in Mühlackers Gemeinderat um Klärung bei der Verwaltung gebeten. Enzbergs Union habe aber auch Vorschläge zu alternativen Veranstaltungsorten gemacht.
Das Veto der Naturschutzbehörde gegen den geplanten Schauplatz führt Steudle auf „unzureichenden Planung der Organisatoren“ zurück – die ja dann den Antrag zur Durchführung der Veranstaltung selbst zurückgezogen hätten. Wohl auch wegen interner Bedenken und Vorkommnisse, vermutet Steudle.
Aber im Kreistag hat Günter Bächle für die CDU vergangenen Montag auch bei der Kreisverwaltung nachgehakt, warum das Nein der Naturschutzbehörde so spät kam. Mittlerweile liegt die schriftliche Antwort der Ersten Landesbeamtin Hilde Neidhardt vor. Demnach hätten die Naturfreunde die Ritterspiele auf einer naturschutzfachlich hochwertigen Fläche geplant, genauer gesagt auf einer FFH Mähwiese. Im Vorfeld habe der Verein angefragt, welche Besucherzahlen naturschutzfachlich mitgetragen werden könnten. Die Stellungnahme der zuständigen Fachkraft habe der Verein auch erhalten, so Neidhardt.
Die Vize-Landrätin weiter: Ein aktueller Antrag der Naturfreunde auf Durchführung der Veranstaltung liege der Stadtverwaltung Mühlacker nicht vor und konnte daher auch nicht abgelehnt werden. Der Gemeinderat der Stadt Mühlacker war ebenfalls nicht damit befasst. Ob und wie der Organisator die Pläne im Gremium thematisiert habe, entziehe sich der Kenntnis des Landratsamtes.