Charlotte Moskaliuk ist die erste weibliche Pfarrerin in Neuenbürg
Neuenbürg. „Ich freue mich trotz der schwierigen Zeiten auf meinen Dienst“, sagt Charlotte Moskaliuk. Die 32-Jährige hätte sich ihre Investitur zur Pfarrerin in Arnbach für die Verbundkirchengemeinde Neuenbürg sicherlich anders vorgestellt. Aufgrund von Corona durften nur wenige geladene Gäste dem Gottesdienst beiwohnen. Dennoch war Moskaliuk am Sonntag in der Neuenbürger Stadtkirche die Freude über ihre neue Aufgabe anzusehen.
Unbekannt ist sie in Neuenbürg nicht: Seit 2017 war sie Dienstaushilfe bei Dekan Joachim Botzenhardt und hat wesentlich an der Gründung der Verbundkirchengemeinde mitgewirkt. Sie stammt aus einem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb und entdeckte dort trotz der katholischen Dominanz den evangelischen Glauben. Später studierte sie in Tübingen, Straßburg und Basel Theologie.
In Neuenbürg schreibt sie Geschichte, da sie die erste ständige weibliche Pfarrerin ist. „Sie ist eine Person, die weit über die Kirche hinausdenkt und das Evangelium mit ihrer liebevollen Art in die Welt bringt“, lobt sie Dekan Botzenhardt. Bereits im August ist sie mit ihrem Mann Hendrik Seitz-Moskaliuk in das Arnbacher Pfarrhaus eingezogen. „Es ist schön, dass es in der Kirchengemeinde so viele ehrenamtliche Helfer gibt“, erklärt sie.
Während in anderen Gemeinden aufgrund der sinkenden Zahl der Gläubigen Konflikte entstehen, stemme man sich in Neuenbürg mit vereinten Kräften dagegen. „Vor allem in Krisenzeiten darf sich die Kirche nicht aus der Bevölkerung zurückziehen und muss sich den Fragen stellen“, schildert sie ihr Anliegen.
Vor allem um das Begleiten der Menschen ginge es ihr. Mit der Waldrennacher Krabbelgruppe, den Kreuz- und Quergottesdiensten oder dem Tauffest an der Enz war sie bereits an etlichen Projekten beteiligt. Künftig möchte sie die Kirchen in Arnbach und Neuenbürg weiter zusammenführen. An Unterstützung wird es ihr nicht mangeln. Bürgermeister-Stellvertreter Gerhard Brunner und Jürgen König im Namen der Arnbacher Vereine fanden lobende Worte.