Dauerparker sorgen in der Mühlacker Bahnhofstraße weiter für Ärger
Mühlacker. Um Dauerparker in der Bahnhofstraße und den angrenzenden Straßen in Mühlacker ging es in getrennten Anfragen der Fraktionsvorsitzenden Günter Bächle (CDU) und Klemens Köberle (LMU) im Gemeinderat.

Bächles Anfrage thematisierte die Beschwerden über Dauerparker am Wochenende an der Bahnhofstraße, die den Kunden der Geschäfte die Stellflächen „wegnehmen“.
In der Antwort aus dem Rathaus heißt es, samstags sei das Parken in Mühlacker an bewirtschafteten Parkplätzen wie in der Bahnhofstraße, Parkplatz Goethestraße oder Tiefgarage Stadtmitte aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses frei. Es bestehe deshalb keine rechtliche Möglichkeit, Dauerparker an öffentlichen Parkplätzen samstags zu ahnden, solange das Auto nicht im Haltverbot oder Ähnliches abgestellt werde.
LMU-Sprecher Klemens Köberle nahm die Antwort an seinen Kollegen zum Anlass für eine eigene Anfrage. Mindestens genauso ärgerlich sei das Dauer- und Einkaufsparken in der „Anlieger-Frei-Zone“ Obere Bismarckstraße, Zeppelinstraße und Oberen Karlstraße. Er habe schon mehrfach darum gebeten, zwischen 8 und 9 Uhr diejenigen anzusprechen, die ihr Auto in dem Bereich abstellen und dann Richtung Bahnhofstraße laufen, wo ihre Arbeitsstelle liege.
Zugeparkte Gehwege
Er schätze, rund ein Drittel der Parkplätze um die Kirche werde inzwischen von Dauerparkern und Einkäufern in der Bahnhofstraße belegt. „Das wäre alles nicht so dramatisch, wenn nicht die Besucher der katholischen Kirche, die Erzieherinnen und Eltern des St.-Johannes-Kindergartens auch noch den Bereich als berechtigte Anlieger nutzen würden.“ Dort würden regelmäßig die Gehwege und die Kurvenbereiche zugeparkt.
In seiner Antwort an LMU-Stadtrat Köberle hatte der Leiter des Ordnungs- und Bürgeramtes, Ulrich Saur, Schwerpunktkontrollen des Gemeindevollzugsdienstes im Bereich Obere Bismarckstraße, Obere Karlstraße und Zeppelinstraße angekündigt.
Das Dauerparken in der Bahnhofstraße sei ein Dauerproblem, es sei denn, man beschränke die Parkzeit auf zwei Stunden während der Ladenöffnungszeiten von montags bis samstags. Zur Beschilderung der Parkraumbewirtschaftung in der Bahnhofstraße mache sich die Stadtverwaltung Gedanken.
Entwicklung der Innenstadt
Wie geht es weiter mit der Bahnhofstraße und ihrer künftigen Gestaltung? Auf die Anfrage der CDU-Fraktion hieß es, aktuell bereite die Stadt die Ausschreibungsunterlagen für ein Fachbüro vor, das die Verkehrszählungen – die letzte sei im März 2023 – und Vorschläge aus der Arbeitsgruppe Innenstadtentwicklung des Citymanagements auswerten sowie gegebenenfalls eigene Vorschläge für eine bessere Regelung in der Innenstadt mit weniger Durchfahrtsverkehr erarbeiten solle.
Voraussichtlich für Herbst 2023 seien erste Ergebnisse des Büros zu erwarten. Parameter der Auswertung seien die Erreichbarkeit der Innenstadt, eine starke Verlagerung des Verkehrs, geringere Verlagerung des Verkehrs in benachbarte Wohnquartiere, die Organisation des Busverkehrs und daraus resultierende mögliche Straßenquerschnitte.
Probelauf im nächsten Jahr
Im September 2023 sollen demnach die Ergebnisse vorgestellt und im Oktober oder November 2023 über geeignete Modelle entschieden werden. 2024 könne dann der Probelauf erfolgen und eine eventuelle Umgestaltung geplant werden. „Wir legen großen Wert darauf, dass dieser Terminplan eingehalten wird“, so CDU-Stadtrat Bächle.