Defekt, Leiterseil-Riss, Schmorbrand - nächtlicher Stromausfall in Mühlacker
Mühlacker. Wer in Mühlacker gehofft hatte, die Nacht auf Donnerstag mit einem Ventilator im Schlafzimmer wenigstens halbwegs erträglich zu gestalten, musste ab 2.45 Uhr erleben, dass der kühlende Luftstrom plötzlich ausblieb. Auch Licht, Kühlschrank oder Computer funktionierten nicht mehr. Die Ursache: Ein großflächiger Stromausfall in der Senderstadt.

„Mitten in der Nacht um 2.45 Uhr führte nach derzeitigem Sachstand ein Defekt an einer Versorgungsanlage bei einem großen Industrieunternehmen zur großflächigen Abschaltung der Stromversorgung in Mühlacker. Parallel dazu riss ein Leiterseil in Lomersheim, inwiefern die beiden Defekte zusammenhängen wird sich klären“, teilt Roland Jans, Geschäftsführer der Stadtwerke Mühlacker mit.
„Die Rückwirkung der Defekte führte zu einem Schmorschaden an einer Schaltanlage im Umspannwerk in der Danziger Straße 17. In Folge dessen löste wiederum ein Rauchmelder den Einsatz der Feuerwehr Mühlacker aus“, so Jans in einer Pressemitteilung. Gebrannt habe es nicht.
Wie die Polizei meldet, viel in den Bereichen Mühlacker, Lomersheim, Wiernsheim, Pinache sowie Dürnmez die Stromversorgung aus. Nachdem der Schmorbrand durch die Freiwillige Feuerwehr Mühlacker gelöscht wurde, konnten die Mitarbeiter der Stadtwerke die Stromversorgung schrittweise wieder herstellen. Von 4.50 Uhr an wurden erste Straßen und Viertel ans Netz genommen, in Teilen von Lomersheim dauerte die Inbetriebnahme etwas länger. So gegen 6 Uhr war der Stromausfall abgehakt.
Drei Bauernhöfe in Richtung Pinache, die in der Regel durch die Freileitung mit Strom versorgt sind, wurden durch den Energieversorger mit Aggregaten bestückt.
Auch die Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Mühlacker war wegen des Stromausfalls im Einsatz. Zur Absicherung der Feuerwehreinsatzkräfte waren die Ehrenamtlichen mit einem Krankentransportwagen in Bereitstellung am Einsatzort. Sie übernahmen zudem gemeinsam mit den hauptamtlichen Kollegen des DRK-Rettungsdienstes die Versorgung von gestürzten Personen aufgrund der Dunkelheit, sowie die Bereitstellung für medizinische Risikopatienten im Gebiet des Stromausfalles.
Als medizinischer Risikopatient bei Stromausfall zählen vorwiegend Patienten, die auf eine Beatmung angewiesen sind - die Geräte haben zwar einen Akku, jedoch hält dieser oft nur wenige Stunden. Ein solcher Patient wurde von der Besatzung eines DRK-Rettungswagens vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht.