Dieselbe Marke: 2 Lkws innerhalb weniger Tage brennen auf A8 aus
Pforzheim. Das ausgebrannte Skelett eines Autotransporters auf der A 8 wird an diesem Montag mehrere Stunden lang den Verkehr in und um Pforzheim herum beeinflussen. Ausgerechnet zum Schulstart hatte gegen 7 Uhr ein Lastwagen zwischen Pforzheim-Ost und Pforzheim-Nord gebrannt und zu einer Vollsperrung geführt. Die Folgen: Stau auf der Autobahn, Stau in Pforzheim und sich langsam aufstauende Wut. Denn viele wichen auf die Stadt aus. Die Straßen verstopften. Die – anders wie geplant – noch nicht geöffnete Brötzinger Brücke und Bauvorbereitungen an der Benckiserbrücke vervollständigten das Chaos auf den Straßen der Goldstadt.

In mehreren Stadtteilen waren am Morgen dunkle Rauchwolken zu sehen, wie in Eutingen oder vom Wartberg aus in Richtung Kieselbronn. Der Brandort befand sich an der Baustelle, wo ehemals die Brücke nach Eutingen stand. Zwei Stunden dauerten laut Polizei die Löscharbeiten. Bei den anschließenden Bergungsarbeiten mussten die Fahrzeuge teilweise auseinandergeschweißt und einzeln abgeladen werden. Zuvor mussten jedoch – um das Gerippe abtransportieren zu können – die im Stau festsitzenden Autofahrer aus der Sperrung herausgeleitet werden. Für die Lastwagen-Fahrer wurden die Trennwände zurückgebaut, damit sie wenden konnten. Ein Kraftakt, der Stunden in Anspruch nahm. Noch am Abend staute es sich in und um Pforzheim. Und dann kam die Hiobsbotschaft: Die Schäden sind derart heftig, dass die A8 hier dicht bleiben muss. Die Reparaturen sollen laut Polizei an diesem Dienstagmorgen beginnen und wohl zum Nachmittag andauern.
Laut der Integrierten Leitstelle habe der Lastwagen offenbar aufgrund eines technischen Defekts gebrannt. Demnach sei dem Feuer kein Unfall vorausgegangen. Verletzt worden sei niemand. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge entstand ein Schaden von rund 420.000 Euro.
Spannend an der Sache: Es handelte sich um einen Lastwagen der Marke MAN, wie schon bei dem ausgebrannten Lastwagen vergangenen Freitag bei Karlsbad. Der NDR hatte vor kurzem einen Autobahnabschnitt in Hessen genauer unter die Lupe genommen: Dort soll von den 33 registrierten Lastwagen-Bränden zwischen 2023 und 2025 die Zahl der MAN-Lastwagen bei 27 gelegen haben. Besonders bei manchen MAN-Modellen soll es häufiger zu Fehlern gekommen sein. Das Kraftfahrt-Bundesamt soll 37.000 der MAN-Lkws zur Problembehebung zurückgerufen haben.
Chaos in der Innenstadt
Das Verkehrschaos komplettierten die verschobene Öffnung der Brötzinger Brücke – die bereits für Sonntag in Aussicht gestellt worden war – und der Start von Arbeiten an der Benckiserbrücke.
In Brötzingen war es laut Stadtverwaltung aufgrund fehlenden Personals und eines defekten Steuerelements der Ampel zu Verzögerungen gekommen. Im Laufe des Vormittags seien die Schaltungen überprüft worden und die ausstehenden Arbeiten durch Mitarbeiter des Grünflächen- und Tiefbauamts erledigt worden. Die Ampel sei bis zum Mittag repariert und die Brücke dann für den Verkehr freigegeben worden.
Pünktlich zum Bauende an der Brötzinger Brücke begannen – wie geplant – die Arbeiten an der Benckiserbrücke. Dort wird eine Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer eingerichtet. „In dieser Zeit wird der Straßenbelag gefräst und anschließend neu hergestellt. Die Umleitung erfolgt über die Brötzinger Brücke“, so die Stadtverwaltung.
Auch der Schulbetrieb wurde durch die verstopften Straßen durcheinandergebracht. Laut der Geschäftsführenden Schulleiterin der allgemeinbildenden Gymnasien, Edith Drescher, kamen einige Schüler und Lehrer verkehrsbedingt verspätet an. „Es hielt sich aber in Grenzen.“ Wer Informationen verpasst habe, bekomme sie nachgereicht. „Es konnte ja niemand etwas dafür“, sagte sie.