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Maulbronn -  24.09.2018
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Drängende Beats: Gastspiel von „The Seer“ im Musicpark Maulbronn

Maulbronn. Mitreißender Folk-Rock: Das Gastspiel der Band „The Seer“ zelebrierten der Musicpark Maulbronn und das Knittlinger Cellarium als ihre erste gemeinsame Veranstaltung. Für die fünfköpfige Formation aus Augsburger war es der erste Auftritt in Maulbronn, das siezuvor auf dem Weg zu Festivalauftritten in Zaisersweiher oder Bodenfeld stets nur passiert hatten.

Um es vorweg zu nehmen: „The Seer“ wurden ihrem Ruf als vorzügliche Live-Band vollauf gerecht, vom ersten Takt bis zur zweiten und letzten Zugabe. Und irgendwie passte das 1990 von den Gebrüdern Seibt gegründete und der US-Rockband „The Hooters“ stilistisch nahestehende Quintett „wie dafür gemacht“ in den Musicpark Maulbronn, dem der Charme eines sympathischen Südstaaten-Juke Joints eigen ist.

„The Seer“, (Engl. „Der Seher“) das sind: Frontmann Jürgen „Shook“ Seibt (Gitarre und Gesang), Jo Corda (Mandoline und Violine), Peter Seibt (Keyboards), Jürgen Möller (Bass) und Mike Nigg (Schlagzeug). Im Musicpark spielten sie (auf Wunsch des Veranstalters) zwei Sets: Durchwegs Eigenkompositionen wie „Give It Up“, „Take A Walk“ oder das kultige „The Ferryman“, bei dem Jo Corda zu Zylinder, Handschuhen und Geige griff. Gestützt auf den stets mächtig nach vorne drängenden Beat von Bass und Schlagzeug dominierten Songs mit hoher Schlagzahl. Was vom begeisterten Publikum mit „Hey, Hey, Hey“ durchwegs honoriert und zusätzlich befeuert wurde. Nur die beiden Songs vor der Pause – „Counting Cars“ (vom neuen Album „Messages from the black Lab“) und „Refugees For One Day“ (Album: „Across the Border“, 1995) – wurden getragen und mit „ausgedünnter“ Besetzung gespielt.

Der geradlinige Gitarrenrock, kombiniert mit Mandoline und dem oft wie eine irische Tin Whistle klingenden Keyboard, vermochte dennoch sein Feuer sofort wieder aufs Maulbronner Publikum zu übertragen. Mit „Nothing Else“ und den beiden Zugaben „Man’s Comming Home“ und „Esmeralda“ klang weit nach 23 Uhr ein Konzert aus, das Lust auf Mehr machte. Es ist zwar nur ein Gedankenspiel: Aber vermutlich würde die Formation längst eigene internationale Tourneen spielen, gäbe es „The Hooters“ nicht. Als Vorband verpflichteten The Seer jedenfalls bereits Joe Cocker, The Scorpions, The Who und eben: The Hooters.

Autor: Robin Daniel Frommer