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Mühlacker -  18.03.2019
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Eine unerhörte Begebenheit: Stefan-Zweig-Lesung mit Thekla Carola Wied

Mühlacker. Als Thekla Carola Wied im eleganten schwarzen Kostüm zur Stefan-Zweig-Lesung auf der Bühne im Mühlacker Uhlandbau erscheint und nach wenigen frei gesprochenen Sätzen am Lesepult Platz nimmt, ist sie urplötzlich jene englische Lady von Adel aus Stefan Zweigs Erzählung, die mit ihrem Bericht die Zuhörer in ihren Bann schlägt. Es folgen zwei Stunden spannungsgeladener Konzentration beim Lesen und Lauschen im nahezu ausverkauften Theatersaal des Mühlacker Uhlandbaus.

In seiner Novelle „Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau“ erzählt Zweig von einer Dame, die eine auf wenige Stunden zusammengedrängte Begebenheit mitteilt – oder eine befreiende Beichte ablegt. Im Kasino von Monte Carlo hatte sie einen seiner Spielleidenschaft völlig verfallenen jungen Polen kennengelernt. Sie versucht ihn von seiner Sucht abzuhalten und verliebt sich in bedrohlicher Weise in den faszinierenden Menschen. Der freilich kann vom Spiel nicht lassen.

Die Rolle scheint Thekla Carola Wied, die nicht nur im Spiel

eine Grande Dame ist, auf den Leib geschneidert. Mit dem Textzitat „Nur das erste Wort fällt schwer“ wendet sie sich direkt ans Publikum. Und eröffnet damit eine verstörende Geschichte. Dabei versteht sie es meisterlich, mit Mimik und Gesten beim Lesen Spannung aufzubauen, beugt sich an Wendepunkten der Handlung vor und geht in freies Sprechen über. Da ist eine wunderbare Schauspielerin in ihrem ureigensten Element. uh

sprach PZ-Mitarbeiter Eckehard Uhlig nach der Aufführung mit der bekannten Theater- und Fernsehschauspielerin Thekla Carola Wied.

Autor: uh