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Enzkreis -  04.08.2020
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Enzkreis schafft blühende Landschaften: Neues Silphie-Feld und Bäume bei Gräfenhausen gepflanzt

Birkenfeld/Enzkreis. Für den Autofahrer ist es eine hübsch anzusehende Baumreihe mit einem gelb blühenden Feld dahinter. Für das Landratsamt ist es eine nachhaltige Ausgleichsmaßnahme des direkt daneben erfolgten Straßenausbaus. Und für die beteiligten Landwirte ist es eine Chance, etwas gegen das Insektensterben zu tun und Ackerfläche zu erhalten: Direkt neben der erweiterten Fahrbahn zwischen Gräfenhausen und Arnbach wächst auf 1200 Quadratmetern die Engergiepflanze „Durchwachsene Siphie“ und davor Bäume, die der Klimaveränderung standhalten sollen.

„In dieser Form ist es ein neues Vorgehen im Zuge bei Ausgleichsmaßnahmen, das wiederholt werden darf“, sagt Heinrich Herb vom Amt für Nachhaltige Mobiliät im Enzkreis. Während man Blühwiesen schon seit gut zehn Jahren einrichte, sei die Kombination mit trockenheitstoleranten Baumarten wie der Vogelkirsche, der Esskastanie, dem Speierling oder der Elsbeere eine Besonderheit.

Ein ähnlich nachhaltiges Projekt mit einem Silphie-Feld samt Baum- und Strauchanpflanzung konnte die Kreis-Straßenbauverwaltung an der Illinger Westtangente mit dem dortigen Landwirt Jörg Creyaufmüller realisieren. Die Pflege und Verkehrssicherung der Baumreihen übernimmt die Straßenmeisterei des Enzkreises. Die Pflanzen zwischen Gräfenhausen und Arnbach unterstützen auch die Initative der Gemeinde Birkenfeld zum Erhalt der dortigen Streuobstwiesen.

Dass der Enzkreis bei Ausgleichsmaßnahmen künftig nur noch auf blühende Landschaften setzt, davon geht Dezernent Daniel Sailer nicht aus: „Es wird weiterhin Biotope im Wald geben oder Bachnaturierungen. Es muss sich immer vor Ort und im engen Austausch zeigen, was sich anbietet.“ Mehr solcher Beispiele wünscht sich hingegen der Birkenfelder Gartengestalter Markus Dietz. Zu ausgelaugt seien die Böden, zu wenig Nährstoffe gebe es für Insekten: „Da muss bei allen ein Umdenken stattfinden und das Mehr an Umweltschutz auch wertgeschätzt werden.“

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Autor: lin