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Enzkreis -  23.10.2018
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Enzkreis trifft Maßnahmen gegen die Schweinepest

Enzkreis. Die Afrikanische Schweinepest hat sich Deutschland bisher von Osteuropa her genähert. Jetzt droht sie auch von West her, nachdem sie Mitte September unerwartet in Belgien aufgetreten ist. „Die Seuche befällt nur Haus- und Wildschweine. Für Mensch, Hund und andere ist sie ungefährlich“, stellte Landwirtschaftsdezernentin Hilde Neidhardt im Umweltausschuss des Kreistags klar.

Dennoch müsse der Enzkreis im Ernstfall eine rasche und effektive Tierseuchenbekämpfung gewährleisten. Um ein Auftreten möglichst früh zu erkennen, sind die Jäger im Kreis aufgefordert, verstärkt Blutproben von erlegten, oder verendeten Wildschweinen einzureichen. Als kleiner Anreiz, die Abschusszahlen zu erhöhen, soll Jägern die Trichinenuntersuchungsgebühr erlassen werden.

Weil die hochansteckende Seuche vor allem über Tiersekrete verbreitet werde, sei es wichtig, Kadaver und die Reste ausgenommener Tiere zu sammeln. Die Verwahrstellen in Maulbronn und Straubenhardt seien bereits entsprechend ausgebaut, die in Königsbach-Stein werde bis Ende des Jahres verbessert. Die in Tiefenbronn wird 2019 ausgebaut.

Um im Notfall binnen Stunden Massentötungen und Desinfektionsmaßnahmen in Hausschweinbetrieben durchführen zu können, will der Kreis einen Vertrag über vier Jahre mit einem privaten Dienstleister schließen. Kosten pro Jahr: rund 10 000 Euro.

Weil der Virus entlang von Fernstraßen auch über weggeworfene Lebensmittel verbreitet wird, sei vom Regierungspräsidium Karlsruhe am Pforzheimer A-8-Rastplatz nun endlich ein Wildschutzzaun angebracht worden, so Neidhardt. Der soll Wildschweine vom dortigen Müll fernhalten. Kelterns Bürgermeister und FWV-Kreisrat Steffen Bochinger forderte einen Wildzaun auch für den A-8-Parkplatz beim Ranntal.

Autor: Sven Bernhagen