Erinnerung an verstorbene Künstlerin Birgit Hansen in Wurmberg
Wurmberg. Das feurige Rot hat etwas Explosionsartiges; eine Farbkraft, die den Betrachter sofort in ihren Bann zieht. Nicht weit entfernt darf es etwas dezenter sein: Ein Fischerboot im morgendlichen Nebel, ein Blumenmeer, aber auch leicht surreale Aktmalerei waren bis Sonntag in der Ausstellung „Farbharmonie und Kontraste“ im evangelischen Gemeindehaus in Wurmberg zu finden.
Rund 200 Werke der heimischen Künstlerin Birgit Hansen wurden dort am Wochenende präsentiert und sollen eine Retrospektive ihrer Schaffensfreude darstellen. Die Wurmberger Jugendarbeit wurde mit dem Erlös bedacht. Birgit Hansen verstarb im Sommer diesen Jahren an einem Gehirntumor. 1971 als Nordlicht in den Enzkreis gekommen, arbeitete Hansen vorwiegend als Lehrerin und Übersetzerin, um parallel dazu ein Kunstfernstudium an der École ABC in Paris zu absolvieren. Was herauskam, waren unzählige Bilder in Aquarell, Kreide und Acryl. Bekannt war Hansen für ihre sogenannten Fünf-Minuten-Bilder – möglichst viele Ideen in kürzester Zeit aufs Papier zu bringen.
Spiegel des Verhaltens
Blau und Rot waren ihre Lieblingstöne, als künstlerische Vorbilder wurden Marc Chagall und Paul Beauchamp genannt. Nicht selten spiegeln die Motive menschliches Verhalten wieder. Mit dem Picasso-Zitat „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“ ging Gemeindepfarrer Andreas Kaiser auf die spirituelle Seite des Kulturschaffens ein.