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Maulbronn -  11.09.2022
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Es duftet wieder in Maulbronn: Kräutermarkt im Klosterhof ist Fest für die Sinne

Maulbronn. Im vergangenen Jahr musste beim traditionellen Maulbronner Kräuter- und Erntemarkt aufgrund der Coronapandemie und der dazu erlassenen Vorschriften im Freien noch Maske getragen werden. Deshalb waren die Menschen am Wochenende nun glücklich, bei der mittlerweile 13. Auflage des Marktes endlich wieder ohne Mundschutz den besonderen Gerüchen nach Obst und Gewürzen auf ihrem Gang über den historischen Klosterhof zu folgen.

Rund 15 000 Menschen besuchen am Wochenende den Maulbronner Kräuter- und Erntemarkt.
Rund 15 000 Menschen besuchen am Wochenende den Maulbronner Kräuter- und Erntemarkt. Foto: Prokoph

Die Maulbronner "Kräuterhexe" Gabriele Bickel initiierte den Markt im Jahr 2008. Mit dabei sind als Veranstalter nun auch die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, die am Samstag und Sonntag auch klassische Klosterführungen anboten und die Werbung im Vorfeld erledigten.

Und diesmal konnte man auch wie früher gemütlich bei den Landfrauen Zaisersweiher verweilen und dort einen Kaffee und Kuchen unter freiem Himmel genießen. "Wir sind sehr zufrieden", sagte Gabriele Bickel im Gespräch.

Sie schätzte die Zahl der Besucher am Samstag und Sonntag auf rund 15.000. Bei den 52 Ständen sind langjährige Stammaussteller, wie die Engelsbrander Paula und Andreas Mahr dabei, die Produkte aus Schafwolle anbieten. "95 Prozent der Teilnehmer sind jedes Jahr dabei", freute sich Bickel.

Aus dem Saarland und Kroatien

Aber es kommen auch neue Standbetreiber. So boten Stefanie und Alex Scasca aus Saarlouis Wildschweinsalamie an und Gabriel Frommholz offerierte seine Marmelade aus hausgemachtem Zwetschgen- und Mirabellen-Mus. "Die ist ein Traum", sagte Bickel. Neu waren im Fundus auch kroatische Sonnenblumenkerne und der Biobauernhof Blanc aus Kleinvillars. "Mir ist eine ausgewogene Mischung des Angebotes wichtig", so Bickel. Und sie freute sich, dass die Menschen ohne Maske endlich sichtbar bessere Laune hätten.

Denn: "Unser Markt lebt von Gerüchen und da ist eine Maske fehl am Platz", weiß die "Kräuterhexe" als bekannte Autorin zahlreicher Bücher und Artikel zum Thema Kräuter. Ihre Idee war einst, zwischen dem Klosterfest und dem Weihnachtsmarkt in Maulbronn eine neue Veranstaltung passend zur Erntezeit zu etablieren. "Viele Menschen besinnen sich zurück und wollen sich heute wieder natürlich ernähren", sagte Bickel.

Und so priesen als Neuzugang beim diesjährigen Kräuter- und Erntemarkt auch die Mönche Bruder Anno und Pater Werner der Abtei Königsmünster aus Meschede gut gelaunt ihr Brot und das selbst gebraute Pater-Linus-Bräu an. "Wir haben in der PZ über den Markt gelesen", sagten die Pforzheimer Ralf Straub und Peter Köhler.

Und weil sie das Maulbronner Kloster persönlich als "stilvolles und sehenswürdiges Ambiente" und schönes Ausflugsziel empfinden, war für die beiden klar, Judith Hanka-Simgen aus Nürnberg, die sie am Wochenende besuchte, mit nach Maulbronn zum Kräuter- und Erntemarkt zu nehmen. Und der gefiel dem Trio sehr gut.

Autor: Ilona Prokoph