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Engelsbrand -  30.06.2019
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Extremsportler Jonas Deichmann radelt wieder auf Rekordjagd

Engelsbrand-Grunbach. Der Abenteurer Jonas Deichmann radelt wieder los. 100.000 Höhenmeter quer durch die Alpen hat er sich gemeinsam mit seinem Bruder Siddharta Deichmann vorgenommen – mehr als das Doppelte der Tour de France.

Das Projekt „Alpe Extreme“ wird beide nach eigener Aussage an ihre Grenzen bringen. Die Rekordfahrt hat am Samstag um 12 Uhr in Piding bei Berchtesgaden in Bayern begonnen und führt die beiden Radsportler über alle großen Alpenpässe bis ans Mittelmeer und zurück an den Genfer See, wo sie drei Wochen später ankommen wollen – dazwischen liegen über 100.000 Höhenmeter und die höchsten Pässe der Alpen.

Für Jonas Deichmann ist es nicht das erste extreme Projekt. Vor zwei Jahren hat der vierfache Weltrekordler bereits die schnellste Eurasien-Durchquerung geschafft – 14.000 Kilometer von Portugal bis nach Wladiwostok an der russischen Pazifikküste in 64 Tagen. Letztes Jahr dann sein bisher größtes Projekt, die Panamericana von Alaska bis nach Feuerland alleine und ohne Unterstützung in 97 Tagen – einen Monat schneller als der vorherige Rekord. Damals hat er 200.000 Höhenmeter überwunden – allerdings in deutlich längerer Zeit. „Die Anden waren höher und schwerer als die Alpen, aber mit über 5000 Höhenmetern pro Tag und unvorhersehbaren Wetterbedingungen wird Alpe Extreme eine enorme Herausforderung“, sagt der Extremsportler.

Anders als bei seinen letzten beiden großen Abenteuern ist Jonas Deichmann dieses Mal mit seinem Bruder unterwegs. Der 35-jährige Siddharta Deichmann ist ebenfalls auf der Langstrecke zu Hause. Beide waren bereits auf gemeinsamen Expeditionen ans Nordkap und durch die Alpen unterwegs. Die Idee für das aktuelle Projekt kam bei einer gemeinsamen Trainingsfahrt im Winter. „Bisher ist noch niemand auch nur annähernd so viele Höhenmeter in so kurzer Zeit gefahren. Wir wollen zeigen, dass es auch ohne Begleitteam geht und vor allem ein tolles Abenteuer erleben“, erklärt Siddharta Deichmann. Dadurch, dass die Brüder auf ein Begleitfahrzeug verzichten, schleppen sie rund zehn Kilogramm Ausrüstung über die Pässe. Hinzu komme das Wetter, wovor Jonas Deichmann am meisten Respekt habe: „Über 5000 Höhenmeter täglich sind hart, aber ich weiß, was wir können. Wenn es allerdings mehrere Tage stark regnet und womöglich auf den Pässen schneit, wird es sehr schwer diesen Durchschnitt zu halten“, sagt er und ergänzt: „Ich hoffe, wir haben immer wieder ein paar Begleiter. Per Livetracker ist es einfach, zu sehen, wann wir wo vorbeikommen.“

Alle Interessierten können dem Projekt „Alpe Extreme“ per Livetracker auf jonasdeichmann.com folgen und auch einzelne Pässe mitradeln.

Autor: Julia Wessinger