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Pforzheim -  12.10.2020
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Faust oder flache Hand? Auseinandersetzung bei AH-Fußballturnier eine Sache fürs Gericht

Pforzheim/Neuenbürg. Gab es bei einem Ü30-Hallenturnier in Neuenbürg im Februar 2019 einen Faustschlag oder nicht? Das sollte am Montag vor dem Amtsgericht Pforzheim geklärt werden.Während einer Partie zwischen dem SV Büchenbronn und dem 1. FC Bauschlott soll ein Spieler der Bauschlotter damals einen Faustschlag eines Gegenspielers in den Bauch abbekommen haben. Der besagte Spieler erlitt ein stumpfes Bauchtrauma und musste eine Nacht im Krankenhaus verbringen.

Er habe nicht zugeschlagen, so der Beschuldigte. Er sei von dem Gegenspieler zu Fall gebracht worden. Als vom Schiedsrichter keine Reaktion kam, habe er „Hey Schiri“ gerufen, um den Unparteiischen auf sich aufmerksam zu machen. Zweimal habe er gerufen und dabei mit den Händen vor der Brust gestikuliert.

Der Geschädigte sei ihm dabei in die flache Hand gelaufen und hätte anschließend laut geschrien. Er habe ihn dann von sich weggedrückt, das habe der Schiedsrichter dann als Faustschlag wahrgenommen, vermutet der Beschuldigte. „Wenn ich ihn mit der Faust geschlagen hätte, wäre ihm die Luft weggeblieben und er hätte gar nicht mehr so schreien können“, ist sich der Angeklagte sicher. Zudem habe er gar keinen Platz gehabt, um auszuholen. 

Zeugen haben keinen Faustschlag gesehen

Einen Faustschlag haben auch die drei Zeugen nicht gesehen. Ein Bauschlotter Spieler will aber eine Rückholbewegung mit geballter Faust des Beschuldigten gesehen haben, nachdem der Geschädigte zu Boden gegangen war. Der Geschädigte selbst gab an, den Schlag nur gespürt, aber nicht gesehen zu haben. Nach einem Laufduell seien sowohl er als auch der Beschuldigte hingefallen. Im Aufstehen habe ihn dann der Schlag in den Bauch getroffen. 

Die zwei Zeugen aus dem Büchenbronner Lager wollen den Geschädigten nach dem Spiel an der Bar gesehen haben. Das dementierte der Geschädigte. Er habe erstmal frische Luft geschnappt und eine Schmerztablette genommen. Später habe er noch zwei Spiele bestritten. Als die Wirkung des Medikaments nachließ und der Schmerz immer schlimmer wurde, sei er ins Krankenhaus gegangen. 

Wie sich der Vorfall genau ereignet hat, ließ sich nicht abschließend klären. Unter anderem auch, da mit dem Schiedsrichter der einzige neutrale Zeuge nicht erschien. Die Verhandlung wurde daher vertagt.

Autor: awt