Feuerwehr probt den Ernstfall im Mühlhausener Kindergarten
Tiefenbronn-Mühlhausen. Feuer im Kindergarten – dieses schreckliche Szenario hat die Freiwillige Feuerwehr Tiefenbronn in einer Übung durchgespielt. Insgesamt 77 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK waren dabei. „Das war nicht nur eine Übung für die Feuerwehr, sondern auch für den Kindergarten“, erklärte Kommandant Marcel Regelmann am Ende der schweißtreibenden Aktion. Die Besonderheit war nämlich, dass an diesem Samstag tatsächlich Kinder gekommen waren und so ebenfalls den Ernstfall üben konnten.
„Nach Umbau des Kindergartens haben wir auch eine neue Fluchtwegsituation“, erklärte Bürgermeister Frank Spottek, der zusammen mit Gemeinderäten und weiteren interessierten Bürgern die Übung verfolgte. Los ging es mit Rauch, der deutlich erkennbar aus dem Kindergarten in Mühlhausen drang und auch einen Rauchmelder im Gebäude auslöste. Die Erzieherinnen brachten die Kinder über das zweite Treppenhaus zum Sammelplatz am Dorfplatz.
Tür an Tür mit den Kindern
Unterdessen rannten schon die ersten alarmierten Einsatzkräfte zum Feuerwehrhaus, das in Mühlhausen im gleichen Gebäude wie der Kindergarten untergebracht ist. Die Feuerwehrleute warfen sich eilig in ihre Schutzkleidung. Und dann hielten sich alle Zuschauer schnell die Ohren zu, weil die Fahrzeuge mit eingeschaltetem Martinshorn und Blaulicht aus dem Gebäude fuhren. „So ein Fahrzeug ist eine Brandlast und muss rausgefahren werden“, erklärte Feuerwehrmann Bernd Schmid den Zuschauern.
Plötzlich schallten Hilferufe aus dem Gebäude und die Meldung, dass elf Kinder und zwei Erzieherinnen fehlten, machte bald die Runde. Mitglieder der Jugendfeuerwehr stellten die im Gebäude verbliebenen Kinder dar.
Die Straße füllte sich zusehends mit Einsatzfahrzeugen, die aus den Ortsteilen Tiefenbronn und Lehningen angefahren kamen. Auch die Führungsunterstützungseinheit Heckengäu war zur Stelle. Das 21-köpfige DRK-Team schlug seine Zelte auf, um auf mögliche Verletzte vorbereitet zu sein.
Während sich die Atemschutzträger auf die Suche nach den Vermissten machten, legte eine andere Einsatzgruppe eine zusätzliche Wasserversorgung zur Würm. Zur Freude der Zuschauer kam auch noch das Drehleiterfahrzeug der Feuerwehr aus Heimsheim an, so dass auch die Bergung aus großer Höhe beobachtet werden konnte. Nach knapp einer Stunde war alles vorbei. „Das war eine tolle Präsentation, da kann man stolz sein auf eine schlagkräftige Feuerwehr“, sagte Bürgermeister Spottek über das gute Zusammenspiel der Einsatzkräfte. „Das lernt man nur durch Übung und das ist die Grundlage für einen tatsächlichen Einsatz.“
Auch Kommandant Regelmann zeigte sich zufrieden. „Aus meiner Sicht lief es gut“, stellte er fest. „Die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen hat funktioniert.“ Dass die Drehleiter etwas spät ankam, sei ein Kommunikationsfehler aus der Übungssituation heraus gewesen, der in der Realität nicht möglich gewesen wäre. Aber durch die Verzögerung hatten die Zuschauer wenigstens Gelegenheit, die Abläufe der Rettungsaktion genauer zu verfolgen.