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Keltern -  02.02.2018
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Fragwürdig: Erst integrieren, dann abschieben

Keltern-Dietlingen. Am Beispiel Osumanu Batture stellt sich Frage der ökonomischem Vernunft: Der 18-Jährige aus Keltern ist in der Schule und am Ort bestens eingebunden – allerdings ist er nun von der Abschiebung bedroht.

Um es vorwegzunehmen: Im Fall von Osumanu Batture läuft formaljuristisch alles korrekt: Der heute 18-jährige Ghanaer ist Mitte 2016 als unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling nach Deutschland gekommen. Aufgrund einer vom Gesetzgeber bereits im Sommer 2015 vorgenommenen Verschärfung unterliegt er damit einem pauschalen Beschäftigungsverbot für geduldete Asylbewerber aus sicheren Herkunftsländern. Und als solches wird Ghana vom Gesetzgeber eingestuft. Mehr noch: Der junge Mann ist nun sogar von der Abschiebung bedroht. Er ist von den Behörden aufgefordert worden, sich nachträglich über die diplomatische Vertretung von Ghana in Berlin Ausweispapiere zu besorgen, die er umgehend dem Regierungspräsidium Karlsruhe aushändigen soll. Seine Freunde glauben, dass die Vorlage eines gültigen Reisepasses bei den deutschen Behörden dazu führen wird, die Abschiebung überhaupt erst zu ermöglichen. Gleichwohl will der Ghanaer alles versuchen, einen Pass beizubringen. Ob sein Ursprungsland ihn dabei unterstützt, ist für ihn nicht absehbar.

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Autor: Peter Marx