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Mühlacker -  10.05.2023
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Freie Wähler Mühlacker kritisieren verunreinigtes Grundwasser

Mühlacker. In einer Anfrage an Mühlackers Oberbürgermeister Frank Schneider verweisen die Stadträte der Freien Wähler auf jüngste Veröffentlichungen der Stadtverwaltung zu Grundwasserverunreinigungen mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlewasserstoffen (LCKW) im Areal zwischen Mühlehof, Rathaus, Erlenbach und Enz.

Erneuerungsbedürftig ist die Containeranlage zwischen Jugendhaus und Erlenbach in Mühlacker.
Erneuerungsbedürftig ist die Containeranlage zwischen Jugendhaus und Erlenbach in Mühlacker. Foto: Freie Wähler

Die Stadt müsse sie als kommunale Altlasten beseitigen – erhalte aber vom Land großzügige Förderung.

Frage nach Altlasten gestellt

Die Freien Wähler wollen nun wissen, so ihr Vorsitzender Stadtrat Rolf Leo, ob und wie diese Altlastensanierungen bei einer eventuellen massierten Bebauung des Mühlehof-Areals zu beachten seien. Zumal man wisse, dass es schon beim Bau der bestehenden Tiefgaragen vor 40 Jahren enorme Probleme mit den Grundwasserströmen gegeben habe. Bekanntlich werde in dem Entwurf des kombinierten Stadthaus-Stadthalle-Komplexes ausgeführt, dass die bestehende Mühlehof-Tiefgarage nicht ausreichend sei, und stattdessen unter dem Stadthaus eine neue dreigeschossige Tiefgarage mit weiterer Zufahrt von der Pforzheimer Straße her gebaut werden solle. „Wir vermuten, dass dies nur mit schwer überwindbaren technischen Problemen und enormen Mehrkosten zu bewältigen ist“, so Leo.

Weiterer Sanierungs- und Förderabschnitt abgelaufen

Zur Grundwasserproblematik hatte die Stadt mitgeteilt, dass nach mehr als 15-jährigem Betrieb der Grundwasserreinigungsanlage zum 30. April ein weiterer Sanierungs- und Förderabschnitt abgelaufen sei. Seit Beginn der Untersuchungen und Sanierungen seien über die Drainagen der Tiefgarage und mehrere Sanierungsbrunnen vor allem aus dem Grundwasser über 350 Kilogramm LCKW ausgetragen worden. Der Anlagenbetrieb sei laut Stadt auch über die nächsten Jahre nötig. Die Pumpmaßnahmen könnten in der derzeitigen Form fortgeführt werden. Auch die parallel dazu betriebenen Aktivkohlereinigungsanlagen für das Drainagewasser im dritten Untergeschoss der Rathaus-Tiefgarage müssten weiter am Laufen gehalten werden.

Containeranlage soll ersetzt werden

Ab 2024 solle dann die abgewirtschaftete Containeranlage zwischen Jugendhaus und Erlenbach ersetzt werden. Für die nächsten fünf Betriebsjahre werde mit Gesamtkosten von rund 340 000 Euro gerechnet. Hierfür habe die Verwaltung in Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden einen Förderantrag gestellt. Es könne auch zukünftig mit bis zu 90 Prozent Landeszuschüssen gerechnet werden. pm

Autor: pm