Gemeinden der Region
Lokalpolitik -  22.08.2019
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Gemeinde investiert Millionenbetrag in Vorzeigefilteranlagen

Karlsbad. Bei der Inbetriebnahme im Jahre 1996 galten sie als ökologisch beispielhafte Lösung, die auch überregional auf viel Beachtung stieß. Die Rede ist von den vier Retentionsfilteranlagen zur Klärung des Oberflächenwassers (kein Schmutzwasser aus Gebäuden) des rund 60 Hektar großen Gewerbegebietes „Stöckmädle“ in Ittersbach. Nun müssen sie saniert werden.

Karlsbad hatte damals auf die herkömmlichen Betonbecken verzichtet und sich für ein ökologisches Modell der „erdnahen Bodenfilter mit Schilfbesatz“ entschieden. Ein Konzept, das allerdings erheblich mehr an Flächen benötigt als eine Betonbecken-Anlage, gleichzeitig jedoch bessere Klärwerte aufweist.

Auf der Basis aktueller gesetzlicher Rahmenbedingungen sah sich die Gemeinde nunmehr im Zusammenhang mit der Verlängerung der wasserrechtlichen Genehmigung der vier Anlagen zu einer grundlegenden Sanierung und Optimierung gezwungen. Bereits im Endstadium befindet sich die Sanierung der beiden rund 1200 Quadratmeter großen Erdfilter „Klettenbach I und II“ am nordwestlichen Rand des Gewerbegebietes. Überschaubar sind die Arbeiten am kleinsten der vier Erdfilter, „Auerbächle II“, unterhalb der Firma Haux. Auf Hochtouren läuft aktuell als letzter Abschnitt die Sanierung der mit rund 2 400 Quadratmetern deutlich größten Anlage, „Auerbächle I“, unterhalb der Gewerbegebietes, gegenüber der AVG-Haltestelle im Waldbereich. „Hier geht es um einen grundlegenden Neuaufbau des Erdfilters mit einer neuen Vorstufe als Absetzbecken in Beton“, so Bauamtsleiter Ronald Knackfuß. Von diesem Absetzbecken gibt es künftig strahlenförmige Verteilungsrillen auf die Filterfläche. Die große Filterfläche selbst erhält über der verdichteten Erdschicht eine Drainage, eingebettet in groben Kies, und eine dicken Sandschicht. Darüber soll ein neuer, dichter Schilfbewuchs, der schließlich den Boden offenporig hält und selbst reinigende Wirkung für das Wasser hat, entstehen.

Im Doppelhaushalt 2019/2020 der Gemeinde sind für die Maßnahmen insgesamt 3,8 Millionen Euro veranschlagt.

Autor: i.e.