Großfamilien dominieren: Integrationsbeauftragte berichten über Arbeit in Keltern
Keltern. In Keltern können Flüchtlinge auf ein Netzwerk der Hilfe zurückgreifen. Hierzu zählen neben der Flüchtlingsbeauftragten der Gemeinde, Claudia Honnen, insbesondere der kommunale Integrationsbeauftragte Stefan Schröck und der für die Weinbaugemeinde zuständige Integrationsmanager Bastian Stamm vom Internationalen Bund. Hinzu kommen die Ehrenamtlichen vom Arbeitskreis Flüchtlinge Keltern (www.akfk.de).
In Keltern hängt sich der Integrationsbeauftragte, wie nun bei einem Zwischenbericht deutlich wurde, sogar so heftig rein, dass er Tätigkeiten übernommen hat, für die eigentlich der Integrationsmanager zuständig ist. Denn Schröck sah seine Aktivitäten von Anfang an nicht als Schreibtischjob an, sondern nahm mit allen Beteiligten Kontakt auf, um etwa Flüchtlingen Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu vermitteln.
Schröck agiert dabei quasi mit Siebenmeilenstiefeln, denn er will insbesondere die Menschen, die noch Probleme mit der deutschen Sprache haben, möglichst rasch unterbringen. Keiner wisse, wie lange die Konjunktur hierzulande noch geringfügig Qualifizierten die Chance auf einen Arbeitsplatz ermögliche.
Aber es gibt auch Probleme: Auf zahlreiche Nachfragen aus dem Gemeinderat konkretisierte sich das Bild der sozialen Strukturen. So ist es beispielsweise schwierig, Flüchtlinge mit muslimischem Hintergrund für die an sich stark nachgefragten Pflegeberufe zu motivieren. Sowohl bei Männern, als auch Frauen gebe es aus religiösen Gründen Berührungsängste. Mütter seien ohnehin in der Regel mit der Familienbetreuung mehr als ausgelastet.
Manager Stamm unterstrich, dass sich die Neuankömmlinge praktisch in alle Dinge des täglichen Lebens neu einfinden müssten, das fange beim Müllsortieren an. Erhebliche Schwierigkeiten bereite oftmals der Schriftverkehr mit Behörden.
Mehr lesen Sie am 17. Januar in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.
