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Pforzheim -  08.09.2025
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Großkontrolle des Finanzamts auf dem Oechsle Fest sorgt für Aufsehen

Pforzheim. Wie erst jetzt bekannt wurde, hat das Finanzamt Pforzheim erstmals eine Großkontrolle auf dem Oechsle Fest vorgenommen. Am Sonntag, 31. August, sollen laut PZ-Informationen gegen 22 Uhr plötzlich etliche Beamte von ihren Plätzen aufgestanden sein und zeitgleich angefangen haben, die Registrierkassen der sechs Lauben zu kontrollieren.

Oechsle-Fest. Dirndl-Abend
Das Oechsle Fest ist rum. Für Gesprächsstoff sorgt aber nach wie vor eine Großkontrolle des Finanzamts in den Abendstunden. Foto: Tilo Keller/SWP

Der Wirtesprecher und örtliche Dehoga-Vorsitzende Frank Daudert war selbst vor Ort und kennt das Prozedere. „Das kommt immer mal wieder vor, auch wenn es auf dem Oechsle Fest das erste Mal war.“ Die Beamten würden vor allem die Einhaltung der neuen Kassensicherungsverordnung kontrollieren. Diese gibt seit drei Jahren vor, dass Wirte Kassensysteme mit technischer Sicherheitseinrichtung (TSE) verwenden müssen. Die Software zeichnet alle Buchungen in der Kasse auf und soll Steuerhinterziehung erschweren.

In den „Daudert-Stuben“ sah das so aus: Die Beamten gaben eine Apfelschorle in die Kasse ein, um zu sehen, ob der Bon ordnungsgemäß ausgegeben wird und ob dieser in allen vier Kassen der „Daudert-Lauben“ im System hinterlegt wird. „So stellen sie sicher, dass alle Kassen miteinander verbunden sind“, sagt Daudert.

Unter seinen Mitarbeitern habe das Auftreten der Kontrolleure zu Beginn natürlich etwas für Unruhe gesorgt, aber da es für ihn mit Gastro-Erfahrung nicht das erste Mal war, konnte alles schnell und unkompliziert über die Bühne gebracht werden. „Ich bin ja auch froh, wenn so etwas stattfindet“, sagt Daudert. „Die Kontrollen sollte es sogar öfter geben – aber halt überall in der Gastro.“ In der Oechsle-Fest-Wirte-Runde wurde die Aktion besprochen. Es habe von keiner Seite Beschwerden gegeben. Ob Unregelmäßigkeiten in einer der Lauben aufgefallen sind, konnte das Finanzamt am Montag auf Anfrage noch nicht sagen.

Kritik an Bürokratie: Gäste sollen vor Bestellung Zahlungsart wählen

Nicht einig ist sich der Gastronom allerdings mit dem Wunsch des Finanzamts, dass Gäste vor ihrer Bestellung angeben müssen, ob sie mit EC-Karte oder mit Bargeld bezahlen wollen. Auch diese Information landet auf dem Bon und soll bei Kontrollen nachvollzogen werden können. Bei 1000 Sitzplätzen allein in seinen Lauben und teilweise angetrunkenen Gästen sei das auf so einem Fest aber nicht praktikabel, so Daudert. Wenn später einem Gast einfalle, dass er nicht genügend Bargeld dabei hat und er doch mit EC-Karte zahlen will, müsse die Kellnerin die gesamte Buchung neu eingeben. „Das gibt ein riesiges Durcheinander.“

Im Dehoga-Verband hat Daudert das Thema eingebracht und bleibt mit Kollegen im Austausch.

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