Hier ein Schlussstrich, da etwas Hoffnung: Gemeinden bangen um ihre Post
Niefern-Öschelbronn/Kieselbronn. Der Öschelbronner Partner-Laden streicht Ende Mai die Segel. Derweil wurde in Kieselbronn mit einem neuen Vertrag nun eine Lösung gefunden.
Wie ein Paukenschlag hallte die Nachricht durch den Ort, dass die Post bei der Firma Elektro Gloß Ende März schließt (die PZ berichtete). Eine Nachfolgeregelung konnte nicht gefunden werden. Während die Post erklärte, man habe sich dazu entschlossen, bis auf weiteres eine sogenannte Interimsfiliale zu eröffnen und geeignete Räumlichkeiten zu suchen, zauberten Sandra und Ralf Gloß gestern die Überraschung aus dem Hut: Sie machen doch weiter.
Fünf nach zwölf hatte die Post eingelenkt und einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag auf den Tisch gelegt – nach vergeblichen Verhandlungen und langem Schweigen sei die Post auf ihre Forderungen eingegangen, so Ralf Gloß. Ab heute ist die Kieselbronner Post also wieder geöffnet – mit neuen Öffnungszeiten (Montag bis Samstag von 9 bis 12 Uhr sowie Montag, Dienstag und Donnerstag von 15 bis 17 Uhr.)
Ist die eine Lücke gestopft, tut sich schon die nächste auf: Nicole Paschen hat beschlossen, die Post aus „Nicoles Ecklädle“, Ecke Wurmberger Straße/Obere Bachstraße in Öschelbronn zu verbannen. Seit 2009 betreibt sie dort ihren Schreibwaren- und Geschenke-Laden, 2015 hatte sie den Post-Service aufgenommen. Was die Post Paschen bezahlt, setzt sich aus einer Basisprovision und einer umsatzabhängigen Zuzahlung zusammen – ein Modell, das sich für sie nicht rechne. Im Gegenteil: Die Kundenfrequenz behindere ihr Hauptgeschäft, sie dürfe keinen Werktag geschlossen haben, brauche im Krankheits- oder Urlaubsfall eine Vertretung. Nun der Schlussstrich: „Ende Mai zieht die Post aus“, stellt Paschen klar, ihren Laden will sie aber weiter betreiben.
Bürgermeisterin Birgit Förster hat sich auf die Suche nach einer neuen Lösung gemacht – und diese wohl im Johanneshaus gefunden. Wie Geschäftsführer Michael Blank bestätigt, laufen derzeit die Vertragsverhandlungen. In zwei bis drei Wochen rechnet er mit einer Entscheidung der Post. Dann sollen zügig drei Kurzzeitparkplätze vor dem Haus entstehen, um eine lange Vakanz zu vermeiden.
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