Gemeinden der Region
Straubenhardt -  04.03.2022
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Hilfe gegen Lebensmittelknappheit in der Ukraine

Straubenhardt. Hilfsdienst für Notleidende aus Straubenhardt plant Fahrt mit Hilfsgütern an die Grenze zur Ukraine.

Straubenhardt. Nahezu ununterbrochen klingelt bei dem aus Kiew stammenden Ukrainer Alexander B. das Handy. Die Gespräche drehen sich immer um die selben Fragen: „Kannst du uns helfen?“ und „Was braucht ihr und wie können wir euch helfen?“ Ein Anrufer ist Karl-Heinz Weber, Vorstand des Vereins Hilfsdienst für Notleidende (HfN) mit Sitz in Straubenhardt. „Der Krieg in der Ukraine macht uns alle sprachlos und traurig. Zerstörung, Leid und Tod haben begonnen, tausende Menschen zu treffen. Städte und Dörfer sind von russischem Militär umzingelt und die Menschen hungern. Doch wir müssen nicht tatenlos zusehen. Wir werden den Menschen in der Ukraine helfen“, sagt er.

Mindestens zwei Transporte mit Hilfsgütern sind in den nächsten Tagen und Wochen geplant. Schon am nächsten Dienstag sollen sich zwei 40-Tonner auf dem Weg in die Grenzregion zu Rumänien machen. Einer beladen mit Kleidung und medizinischen Hilfsgütern, einer mit Lebensmitteln. Eine zweite Tour ist für den 1. April geplant.

Auch bei Weber steht das Telefon nicht still. Er steht in engem Kontakt zu Alexander B. in der Ukraine, mit dem der Verein seit mehr als 20 Jahren zusammenarbeitet, und mit Hilfswilligen in Pforzheim und der Region: „Die Hilfsbereitschaft hier ist groß. Wir sind dabei, Lebensmittel zu kaufen und diese mit gesammelten Hilfsgütern in die Ukraine zu bringen.“ Schon viele Male war Weber mit anderen freiwilligen Helfern dort, um Kleidung, Lebensmittel und medizinische Hilfe aus der Region dorthin zu bringen. Zuletzt ging auch Hilfe in die Ostukraine.

Noch vor einer Woche, unmittelbar vor den Angriffen der russischen Armee, brachte Alexander B. Nahrungsmittel und Spielsachen in die Donbass-Region, berichtet der Verein. Für diesen Transport habe er die Hilfsgüter noch in und um Kiew gesammelt und in die Ostukraine gebracht. „Seit 2014 leiden die Ostukrainer bereits unter den Folgen des Krieges“, macht der HfN deutlich.

Jetzt befinden sich tausende Ukrainer auf der Flucht. Alexander B.s Familie fand Unterkunft in der Stadt Czernowitz, nahe der rumänischen Grenze. Einer von vielen Städten an den Grenzen zu Polen, Ungarn und Rumänien, die zu einem Durchgangsort für die Flüchtenden geworden ist.

Die Hilfsbereitschaft in den europäischen Grenzgebieten sei groß, berichtet Weber. Angefangen von Gastwirten, die Menschen kostenlos Unterbringung und Essen anböten, über Kirchen, Vereine und Hilfsorganisationen, die geflohene Frauen und Kinder betreuen. Doch mittlerweile habe das russische Militär Städte und Dörfer in der Ukraine eingekesselt und es drohe vielen Menschen Hunger. „Unser Anliegen ist es, den in der Ukraine gebliebenen Menschen zu helfen. Gemeinsam mit befreundeten Hilfsorganisationen und unseren Mitarbeitern vor Ort, ist es uns möglich, Hilfe in die Ukraine selbst zu bringen“, so Weber.

Der Verein bringt Sachspenden und Lebensmittel in die Ukraine und benötigen zudem finanzielle Unterstützung. „Damit helfen wir Menschen, die ihre Wohnungen verlassen mussten, in Kellern Schutz suchen und auf der Flucht sind“, heißt es seitens des Vereins. Spendenkonto: „Hilfsdienst für Notleidende“ IBAN DE65 6665 0085 0000 7364 22, Sparkasse Pforzheim Calw. Der Verwendungszweck „Ukraine“ sowie die Adresse für die Spendenquittung am Jahresende sind anzugeben. pm/bel