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Neuenbürg -  28.11.2019
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In Neuenbürg klagen Eltern über verspätete Busse zum Gymnasium - Verantwortliche weisen jegliche Vorwürfe zurück

Neuenbürg/Birkenfeld. Diskussionen unter PZ-Lesern hat der Artikel über problematische Busverbindungen in der Region ausgelöst. Mehrere Eltern beschwerten sich über erhebliche Verspätungen im Schülerverkehr zur ersten Unterrichtsstunde auf der Strecke von Gräfenhausen zum Gymnasium Neuenbürg. Schulleiter Rudi Henne kann das nicht nachvollziehen und spricht von „erheblichen Verbesserungen“ beim Schülertransport.

Die Liste der Vorwürfe ist lang: Bis zu 28 Minuten soll der Bus teilweise schon zu spät in Gräfenhausen ankommen, dann würden sich die Busfahrer auch noch oft verfahren und müssten umständlich umdrehen. Zur ersten Stunde würden die Schüler aus dem Birkenfelder Teilort dann regelmäßig zu spät kommen – wenn eine Klassenarbeit ansteht, fahren die Eltern die Kinder vorsorglich mit dem Auto zur Schule, schreiben mehrere von ihnen an die PZ.

Zustände, die Schulleiter Henne so überhaupt nicht bestätigen kann. Im Gegenteil: Mit dem neuen Fahrplan im Oktober 2018 habe sich nach einer kritischen Umstellungsphase vieles verbessert. „Die Schüler aus Gräfenhausen kommen nicht öfter zu spät als die aus anderen Dörfern“, sagt Henne. Das wisse er aus den Einträgen in den Klassenbüchern, die er jede Woche kontrolliert. „Für mich ist das übertrieben“, äußert er sich zu den Vorwürfen. „Außerdem sind es die Schüler gewohnt, wenn Verspätungen auftreten, direkt zu mir zu kommen“, so der Schulleiter. Dazu würden sie auch bei kleinen Verspätungen von den Lehrern angehalten. Dass die Busprobleme regelmäßig bei Elternabenden Thema seien, stimme zwar – aber: „Das war auch vor 15 Jahren schon so.“ Mittlerweile gehe die Problematik sogar eher zurück. Für Verzögerungen würden lediglich „Einzelfälle“ sorgen, so Henne, der mit Hartin Müller, Geschäftsführer des zuständigen Busunternehmens in regelmäßigem Kontakt steht. Die Verbesserungen verdanke die Schule der Fahrplan-Reform, bei der die Orte Oberhausen, Feldrennach, Gräfenhausen und Pfinzweiler aus dem Schulbus- in den Linienverkehr aufgenommen worden sind. Ein Vorgehen, dass sich Henne auch für die „badischen Dörfer“, wie er sie nennt, wünscht: Weiler, Ottenhausen, Niebelsbach und Ellmendingen. Dabei hoffe er auf Unterstützung durch den Verkehrsverbund Pforzheim/Enzkreis (VPE).

Bei Viktoria Müller, ebenfalls Geschäftsführerin des gleichnamigen Busunternehmens, landen derzeit keine Beschwerden über besagte Buslinie auf dem Schreibtisch. Stattdessen habe sich durch den Linienverkehr jetzt die Taktung der Busse erhöht – und damit werde den Schülern das Nachhausekommen erleichtert, so Müller. Sollte es Beschwerden geben, bittet die Geschäftsführerin um genauen Angaben der Linien, dem Tag mit Uhrzeit und der Verspätung. Nur so lasse sich das Problem zurückverfolgen.

Autor: heg