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Mühlacker -  29.09.2025
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Interkulturelle Woche: Mühlacker zeigt Flagge und feiert die Demokratie

Mühlacker. Die Stadt Mühlacker hat am Freitag im Rahmen der Interkulturellen Woche ein starkes Zeichen für Vielfalt, Zusammenhalt und Demokratie gesetzt. Gleich zwei Veranstaltungen, organisiert vom Verein miteinanderleben und der Stadtverwaltung Mühlacker, luden die Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen und Mitdenken ein.

Ein farbenfrohes Bild der internationalen Gemeinschaft: Auf dem Kelterplatz versammeln sich rund 40 Menschen aus verschiedenen Ländern und präsentieren ihre Flaggen.
Ein farbenfrohes Bild der internationalen Gemeinschaft: Auf dem Kelterplatz versammeln sich rund 40 Menschen aus verschiedenen Ländern und präsentieren ihre Flaggen. Foto: Stefanie Reinhardt, miteinanderleben

Zum Auftakt versammelten sich ab 16 Uhr über 40 Menschen aus verschiedenen Ländern auf dem Kelterplatz, so die Stadt in einer Pressemitteilung. Mit Flaggen, T-Shirts, bunten Kartons oder in traditioneller Tracht sei dadurch ein farbenfrohes Bild der internationalen Gemeinschaft entstanden. Besonders bewegend: Der zwölfjährige Hasan war mit seinem Großvater – beide stammen aus Syrien – vorbeigekommen. „Es ist wichtig, hier zu sein. Ich wünsche mir ein friedliches Miteinander“, sagte er. Auch Saboor und seine Frau, erst seit acht Monaten in Deutschland, hatten teilgenommen. In Afghanistan sei er Arzt gewesen – nun lerne er Deutsch, mit dem Ziel, eines Tages auch hier wieder in seinem Beruf zu arbeiten. Menschen aus der Türkei, der Ukraine, aus dem Irak und viele andere seien vertreten gewesen – ebenso wie Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann (Grüne).

Ab 18 Uhr ging es der Mitteilung zufolge im Großen Ratssaal des Rathauses weiter. Über 50 Gäste folgten der Einladung zum MBE-Aktionstag „Unsere Demokratie – ein Privileg?!“. Oberbürgermeister Frank Schneider begrüßte die Teilnehmenden und erinnerte daran, dass viele Geflüchtete große Gefahren überwinden mussten, um in Deutschland ein neues Leben zu beginnen. Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch drei Erfahrungsberichte vorgestellt.

Musikalisch umrahmt worden war die Veranstaltung vom syrischen Sänger Basher al-Mandani. Danach lud, wie die Stadt mitteilt, auch eine Ausstellung in der Stadtbibliothek zum Weiterdenken ein: „(An)-gekommen“, die dort noch bis zum 27. November zu sehen ist. Zudem gab es die Demokratie-Wand: Besucherinnen und Besucher konnten dort auf Zetteln notieren, was Demokratie für sie ganz persönlich bedeutet. So sei ein buntes Stimmungsbild entstanden, das zeigte, wie vielfältig die Vorstellungen von Freiheit, Mitbestimmung und Respekt sind.

In seiner Ansprache habe Norbert Bogner, Geschäftsführer von miteinanderleben, betont, dass Gemeinschaft wachsen müsse: „Man braucht gemeinsames Erleben und Austausch. Vielleicht sehen wir dann, wie wertvoll Demokratie wirklich ist.“

Ein trauriger Fakt machte an diesem Abend aber nachdenklich: Weniger als die Hälfte der Menschen weltweit, so wurde mitgeteilt, in einer Demokratie leben. Umso wichtiger sei es, diese Errungenschaft zu schätzen und täglich dafür einzustehen, so die Stadt abschließend.