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Ispringen -  07.04.2022
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Ispringer Schule am Winterrain: Eine Woche für die Ukraine

Ispringen. Wenn man die Schule am Winterrain in Ispringen betritt, steht man in diesen Tagen vor einem Friedensbaum. Der ist geschmückt mit Friedenstauben und Botschaften an Gott und die Menschen in der Ukraine. „Wir waren sehr betroffen, als wir an den Faschingstagen von dem Krieg erfuhren“, erzählt Schulleiterin Christine Kaiser-Coly. Es stellte sich die Frage, wie man nun mit dieser Situation umgehen solle.

Es stand keinem der Sinn nach einer Faschingsfeier. Man konnte das Thema jedoch auch nicht von den Schülern fernhalten, also entstand parallel zu den Faschingsveranstaltungen eine Wand, an der Friedenstauben aufgehängt wurden. „Aus der Sprachlosigkeit entstand Handlung und wir haben viele Ideen gesammelt und diese Aktionswoche vom 4. bis 8. April ins Leben gerufen“, so Kaiser-Coly. Die Eröffnung fand mit einem Friedenssong digital statt, der mit Gebärden untermalt wurde für die vielen nicht-sprechenden Kinder an dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum.

Ein digitaler Büchertisch hielt viele Literaturvorschläge zu den Themen Krieg, Flucht und Ankommen bereit. An diesem Mittwoch wurden bei einer Verkaufsaktion viele Spenden für die Ukraine eingesammelt. Dafür wurde im Vorfeld fleißig gearbeitet. Jede Klasse schuf in liebevoller Handarbeit Dinge, die bei der Aktion verkauft werden konnten. Es gab Lavendelseife, die aus dem eigenen Schulgarten entstand, Oster- und Friedenskarten, Ketten mit Friedenstauben als Anhänger, Taschen, Armbänder mit Friedensbotschaften, Holzklammern mit Symbolen sowie selbst gebackene Kekse.

Katastrophen kindgerecht erklären

„Der Erlös aus der Aktionswoche kommt einer privaten Initiative zugute, die sich momentan mit viel Engagement für die Flüchtlinge einsetzt und mit Bussen regelmäßig an die Grenze fährt“, sagt Kaiser-Coly. Der Betrag soll vorrangig für Kinder mit Beeinträchtigungen eingesetzt werden. Es befinden sich momentan noch keine ukrainischen Flüchtlingskinder an der Schule am Winterrain, die Schulleitung rechnet aber damit, dass in Zukunft welche ankommen werden. Es sind bereits Kinder aus der Flüchtlingswelle 2015 an der Schule, für die das Thema nun wieder präsenter wird.

„Solche Katastrophen müssen thematisiert und kindgerecht erklärt werden. Allerdings ohne Druck und nur für diejenigen, die es möchten“, berichtet die Schulleiterin. Daher mache man das Angebot, sich bei den Mal- und Bastelaktionen zu beteiligen, aber niemand sei zur Teilnahme verpflichtet. In der Aktionswoche konnten die Eltern der Schüler Bestellungen aufgeben für die gebastelten Dinge.

„Die Beteiligung war überwältigend. Die Eltern haben sehr viele Friedenssymbole geordert, so dass wir wahrscheinlich noch nachproduzieren müssen“, freut sich auch die stellvertretende Schulleiterin Simone Ruf.

Autor: Melanie Scheck