Je 16 neue Corona-Fälle in Pforzheim und im Enzkreis - Kreis Calw: Hohe Fallzahlen, hohe Genesungsquote
Pforzheim/Enzkreis/Kreis Calw/Landkreis Karlsruhe. Gleich 32 neue Corona-Fälle verbucht das Gesundheitsamt Enzkreis/Pforzheim, die sich zu gleichen Teilen auf Stadt und Landkreis verteilen. So gibt es nun 260 bestätigte Infektionen in Pforzheim und 473 im Enzkreis. Glücklicherweise haben sich die bisher entdeckten 17 Todesfälle durch eine Covid-19-Erkrankungen nicht erhöht.
Bislang gibt es vier Corona-Todesfälle in Pforzheim und 13 im Enzkreis. Zugleich hat sich die Zahl der Genesenen im Bereich des Gesundheitsamts auf 308 erhöht. Das sind 42,0 Prozent der insgesamt 733 Infizierten. Im Vergleich dazu: Von den 1280 bestätigten Corona-Infizierten im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sind inzwischen 50,4 Prozent genesen. Landesweit sind es sogar 62,0 Prozent. Die mit Abstand größte Genesungsquote hat der Kreis Calw. Hier sind es 71,3 Prozent der Infizierten, die nicht mehr als ansteckend gelten und keine typischen Symptome mehr zeigen. Im Kreis Calw allerdings spricht man von „vermutlich genesenen“ Infizierten. Da gegenwärtig ein erneuter Test am Ende der Krankheit meist nicht erfolgt, wird bei den Zahlen nach den internationalen Erfahrungen angenommen, dass Personen mit positivem Test 14 Tage später in der Regel wieder gesund sind.
Immer noch auffällig: Mit 71 Corona-Fällen bei 8200 Einwohnern gilt Neuenbürg als Corona-Hotspot im Enzkreis. Zum Vergleich: Pforzheim hat zwar rund 3,7 Mal so viele Fälle, aber auch mit 125.000 Einwohnern auch deutlich mehr Menschen. Ein großer Teil der Neuenbürger Corona-Fälle lässt sich wohl auf Mitarbeiter der Firma Müller-Fleisch in Birkenfeld zurückführen, die in Neuenbürg leben. In dem Unternehmen hatte das Coronavirus besonders stark gewütet.
Auch die Zahlen von Straubenhardt und Remchingen liegen über dem Enzkreis-Durchschnitt. Hier dürften aber vor allem Infektionen in Altersheimen die Fallzahlen nach oben getrieben haben.
Ganz anders dagegen sieht es in Kieselbronn (ein Fall) und Wiernsheim (drei Fälle) aus.
18 neue Corona-Fälle im Kreis Calw - Hoher Prozentsatz an "vermutlich Genesenen"
Im Kreis Calw gibt es am Donnerstag 18 neue, bestätigte Corona-Infektionen. Das erhöht die Gesamtzahl der Corona-Fälle auf 677. Es bleibt bei 23 Todesopfern, die mit dem Coronavirus infiziert waren. Da bislang insgesamt 6593 Personen getestet wurden, kann man grob davon ausgehen, dass jeder Zehnte das Virus in sich getragen hat.
Auffällig im Kreis Calw ist die hohe Anzahl an Corona-Fällen, die bereits als "vermutlich genesen" gelten. Bei 677 Infizierten sind das immerhin 487 Personen, die nach mindestens 14-tägiger Quarantäne keine Symptome mehr zeigen. Das sind stolze 71,3 Prozent.
Über die Gründe dafür kann aktuell nur spekuliert werden. Gut möglich, dass der schon früh testende Kreis Calw auch früher von der größeren Zahl der Genesenen profitiert. So oder so ist das ein Lichtblick für einen kleinen Landkreis, der zwar nur halb so viele Einwohner hat wie Pforzheim und der Enzkreis zusammen, aber fast so viele Corona-Fälle vorzuweisen hat. Im Kreis Calw werden 4,26 Corona-Fälle pro 1000 Einwohner gezählt, in Pforzheim und im Enzkreis nur 2,26.
Schömberg und Höfen mit hohen Fallzahlen pro 1000 Einwohnern
Man kann eine Statistik in absoluten Zahlen lesen oder sich auch die Mühe machen, diese Zahlen in ein genauere Vergleiche erlaubendes Verhältnis zu setzen. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als seien die Corona-Fallzahlen in Nagold bedrückend. Sind sie auch, wenn man sieht, dass die 22.300-Einwohner-Stadt 133 Corona-Fälle hat. Pforzheim hat doppelt so viel, nämlich 260. Aber: Pforzheim hat ja auch mehr als fünf Mal so viel Einwohner.
Noch schlimmer aber wird die Diskrepanz, wenn man Schömberg (8000 Einwohner) und Höfen (1800 Einwohner) mit Pforzheim vergleicht. In Pforzheim zählt man 2,08 Corona-Fälle auf 1000 Einwohner, in Schömberg dagegen 10,50 und in Höfen gar 13,89. Die Ursachen für diese hohen Zahlen im Kreis Calw liegen zum einen daran, dass in einigen Gemeinden das Coronavirus in Altenheimen oder sonstigen Pflegeeinrichtungen gewütet hat, zum anderen dort Massenunterkünfte stehen, in denen zum Beispiel Mitarbeiter der Birkenfelder Firma Fleisch Müller leben, von denen mehr als 200 bereits positiv getestet wurden. Da können schnell einmal wie bei einer kleinen Gemeinde wie Höfen die Zahlen unverhältnismäßig stark in die Höhe schießen.
Keine Corona-Tests mehr in Drive-In-Zentren im Kreis Calw, aber Zugang zu Tests wird etwas erleichtert
Das Bürgerinfotelefon im Landratsamt Calw, an das sich Ratsuchende bei Fragen rund um das Coronavirus (SARS-CoV-2) unter der Telefonnummer (07051) 160-160 wenden können, ist am kommenden Samstag, 25. April zwischen 13 Uhr und 17 Uhr besetzt. Grundsätzlich ist eine Anmeldung zur Testung auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) im Kreis Calw nur auf dem Weg über die jeweiligen Hausärzte möglich. Dieser Weg bleibt nach wie vor wichtig.
Aufgrund derzeit ausreichend zur Verfügung stehender Testkapazitäten können sich ab sofort bis auf weiteres alle Personen, die ihren ersten Wohnsitz im Kreis Calw haben und entsprechende Erkrankungssymptome (zum Beispiel Halsschmerzen, Husten, Schüttelfrost und/oder Fieber) aufweisen, auf eine Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) testen lassen. Personen, die diese Kriterien erfüllen und in einer der beiden Drive-in-Teststellen in Calw und Nagold getestet werden möchten, schreiben bitte eine E-Mail an corona-test@kreis-calw.de – zwingend mit folgenden Angaben: Name und Vorname, Anschrift, Geburtsdatum, Mobiltelefonnummer, Festnetznummer sowie zuständiger Hausarzt.
Diese Personen erhalten dann einen Termin für die Testung und die dazu erforderlichen Informationen. Die Daten werden selbstverständlich datenschutzkonform verwendet.
Je nach Anmeldezahlen kann es bei der Terminvergabe zu einer Wartezeit von einigen Tagen kommen. Der Betrieb der beiden Drive-in-Testzentren an Sonntagen wird vorübergehend ausgesetzt. Somit entfällt bis auf weiteres an Montagen der Versand der allabendlichen Mitteilung zur Entwicklung der Corona-Fallzahlen im Kreis Calw.
Nun 66 Corona-Tordesfälle im Stadt- und Landkreis Karlsruhe
Die gute Nachricht aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe: Zu den 1280 registrierten Corona-Fällen zählen auch 645 Personen, die bereits genesen sind. Die traurige Nachricht: Von den 66 Todesfälle im Verwaltungsbereich stammt rund die Hälfte aus Bretten. Bislang gab es 30 Todesfälle allein in einem Altenheim in Neibsheim, in dem fast alle Senioren infiziert wurden - plus 59 Mitarbeiter, was zu anfangs einem Pflegenotstand führte.
In Baden-Württemberg sind 62 Prozent der Infizierten bereits genesen
Am Donnerstag, Stand 16 Uhr, wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium vom Landesgesundheitsamt (LGA) Baden-Württemberg weitere 562 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 29.912 an. Davon sind ungefähr 18.558 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Damit ist die Zahl der Genesenen weiterhin höher als jene der noch Erkrankten.
Die Verdopplungszeit beträgt momentan 41 Tage. Bei dieser Zahl handelt es sich um die Zeitspanne, in der sich die Fallzahlen in einer Epidemie verdoppeln. Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,8 angegeben. Ein R von 0,8 bedeutet, dass im Mittel fast jeder mit SARS-CoV-2 Infizierte eine weitere Person ansteckt und somit die Zahl der Neuerkrankungen leicht abnimmt.
Das LGA veröffentlicht den Schätzwert der SARS-CoV-2-Genesenen in Baden-Württemberg auf Grundlage eines durch das Robert Koch-Institut in Berlin angepassten neuen Algorithmus. Hierbei werden ab sofort Fälle ohne Angabe des Erkrankungsbeginns anhand des Meldedatums ebenfalls berücksichtigt. Diese Methodik soll zu einer deutlich besseren Abschätzung der tatsächlich Genesenen in Baden-Württemberg führen.
Das Durchschnittsalter der Infizierten beträgt 51 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 102 Jahren. Unter den nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) übermittelten COVID-19-Fällen war für 1.564 Personen angegeben, dass sie in medizinischen Einrichtungen gemäß § 23 Abs. 3 IfSG tätig sind. Zu den Einrichtungen zählen z. B. Krankenhäuser, Arztpraxen, Dialyseeinrichtungen, ambulante Pflegedienste und Rettungsdienste. Der Anteil der Fälle unter Personal in medizinischen Einrichtungen an allen übermittelten Fällen liegt bei mindestens 5,2 %. Da Angaben zur Tätigkeit bei vielen Fällen noch fehlen, liegt der Anteil möglicherweise auch höher.
Weitere 69 Todesfälle - Landesweit 1172 Corona-Todesopfer
Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt am Donnerstag aus den Landkreisen Biberach, Böblingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Calw, Esslingen, Göppingen, Hohenlohekreis, Karlsruhe, Lörrach, Ludwigsburg, Neckar-Odenwald-Kreis, Ortenaukreis, Ostalbkreis, Rastatt, Rems-Murr-Kreis, Reutlingen, Rottweil, Schwarzwald-Baar-Kreis, Tübingen, Tuttlingen und Zollernalbkreis sowie aus den Städten Freiburg und Heilbronn insgesamt 69 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 1.172 an. Unter den Verstorbenen waren 700 Männer und 472 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 102 Jahren. 63 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.
Aufgeführt sind die Todesfälle, die mit und an SARS-CoV-2 verstorben sind. Mit SARS-CoV-2 verstorben bedeutet, dass die Person aufgrund anderer Ursachen verstorben ist, aber auch ein positiver Befund auf SARS-CoV-2 vorlag. An SARS-CoV-2 verstorben bedeutet, dass die Person aufgrund der gemeldeten Krankheit verstorben ist.