Kassen sind leer, doch der Appetit auf die Zukunft in Wurmberg ist groß
Wurmberg. In Wurmberg ist es seit Jahren Tradition, dass zu Beginn des Jahres in einer Gemeinderatssitzung samstags zur Frühstückszeit bei Kaffee, Hefezopf, Butterbrezeln und Kuchen der Haushalt vorberaten und das Investitionsprogramm besprochen wird. Investiert werden sollen in diesem Jahr rund sechs Millionen Euro. An Zuschüssen, Erlöse aus Grundstücksverkäufen und Gebühreneinnahmen hofft die Gemeinde auf über zwei Millionen Euro an Einnahmen, was allerdings nur ein Bruchteil der geplanten Maßnahmen deckt. Kämmerin Bianca Frommer kalkuliert die Gewerbesteuer vorsichtig mit 1,6 Millionen Euro ein. Der Rest muss über Erspartes oder über Kredite abgedeckt werden.
Bürgermeister Jörg-Michael Teply und die Gemeinderäte ärgerten sich, dass Bund und Land immer mehr Aufgaben an die Kommunen abgeben, ohne diese zu finanzieren. Auch die Kreisumlage nehme um weitere 231.000 Euro zu und liege bei rund 1,6 Millionen Euro. „Wir sparen, wo wir können“, verwies Teply auf die niedrigsten Sitzungsgelder im Enzkreis. Auch machte Wurmbergs Rathauschef keinen Hehl daraus, dass der Betrieb des Komm-Ins durch die Gemeinde eine freiwillige Leistung sei. „Es ist eine Dienstleitung für die Bürger, aber wir müssen es uns auch leisten können“, betonte der Bürgermeister.
Zwar rechnet die Gemeinde mit Grundstückserlösen von rund 1,7 Millionen Euro. Doch längst will sie nicht mehr ihr gesamtes Tafelsilber verkaufen, sondern denkt und plant langfristig. Um dauerhafte, jährliche Einnahmen zu generieren, sollen vier Bauplätze in Erbbaupacht gehalten werden.
Bei den Ausgaben fallen der Umbau und die Sanierung des Rathauses mit einer Million Euro ins Gewicht. Für die Sanierung und den Umbau des Gasthauses Adler sind 100 000 Euro einkalkuliert. „Wir sollten ein Augenmerk auf einen Investor setzen. Der Adler sollte uns nicht belasten“, so Gemeinderat Dietmar Schaan (NWV). „Wir können den Adler nur in Regie der Gemeinde machen, wenn es Zuschüsse gibt“, unterstrich Bürgermeister Jörg-Michael Teply. Für die Kapitalumlage für den Zweckverband Bauhof sind 93.500 Euro vorgesehen, weitere 100.000 Euro für den Grunderwerb zur Sanierung der Ortsmitte II. 150.000 Euro fließen in die bauliche Lösung für Schule und Halle und 466 000 Euro in die Sanierung des Gebäudes in der Kelterstraße 2, wo man auch auf Zuschüsse hofft. Auch unterirdisch werden 1,3 Millionen Euro in die Aufdimensionierung von Kanälen investiert. Für den Ausbau der Klosterwaldstraße, inklusive der Wasserleitung und Kanal sollen 1,8 Millionen Euro gesteckt werden. 200.000 Euro wird für gemeindeeigene Grundstücke im Baugebiet Quellenäcker investiert und weitere 100.000 Euro kalkuliert man für die Kreisverkehr Innenfläche ein. Offen ist noch, ob und wie es ohne Jugendliche mit dem Jugendraum weitergeht.
